Anästhesist dröhnte sich im Freiburger Spital zu

Ein diensthabender Arzt spritzte sich auf der Toilette des Freiburger Spitals (HFR) das Narkosemittel Propofol. Der Anästhesist fiel offenbar nicht zum ersten Mal negativ auf.

, 14. März 2022 um 14:47
image
  • spital
  • freiburger spital
  • propofol
  • anästhesie
Anfang Februar wurde ein Anästhesist des Freiburger Spitals (HFR) auf der Toilette der Intensivstation dabei erwischt, wie er sich mit Propofol betäubte. Dies berichtet das Pendlermagazin «20 Minuten» und verweist auf einen entsprechenden Bericht in der Zeitung «Le Matin Dimanche».
Der Arzt soll sich das Narkosemittel während einer Entbindung verabreicht haben. Eine seiner Patientinnen lag währenddessen in den Wehen und wartete vergeblich auf die Peridural-Anästhesie (PDA), schreibt die Zeitung. Der Arzt soll im Anschluss in die Notaufnahme eingeliefert worden sein. 

Mitarbeiter ist derzeit krankgeschrieben

Offenbar fiel der Mediziner nicht zum ersten Mal negativ auf: Letztes Jahr habe eine Mitarbeiterin aus der Pflege ihn zweimal in stark alkoholisiertem Zustand ins Spital kommen sehen. «Einmal sogar um acht Uhr morgens: Er konnte kaum noch stehen», sagt sie gegenüber der Zeitung. 
Auf Anfrage von «Le Matin Dimanche» versicherte das Freiburger Spital, dass «die Sicherheit der Patienten stets gewährleistet» gewesen sei. Der Anästhesist sei derzeit krankgeschrieben und werde erst wieder eingestellt, wenn sich sein Zustand gebessert habe, teilt das Spital mit.

Spital will Vorfall untersuchen

Das Freiburger Spital teilt gegenüber Medinside mit, dass der Gesundheitszustandes des Arztes eine sofortige Krankschreibung erforderte. Er sei immer noch krankgeschrieben und sein Gesundheitszustand habe höchste Priorität. Parallel dazu hat das Spital eine Untersuchung gestartet, um die Fakten zu ermitteln. 
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Hirnschlag erst spät behandelt – Spital nicht schuldig

Ein Genfer Spital hat bei einer Notfall-Patientin erst nach 12 Stunden einen Hirnschlag diagnostiziert. Trotzdem ist es keinen Schadenersatz schuldig.

image

Klinik Pyramide am See zügelt in die Privatklinik Bethanien

Die beiden Zürcher Kliniken von Swiss Medical Network spannen ab Oktober zusammen.

image

«Mit einem so hohen Verlust haben wir nicht gerechnet»

Das sagt Bernhard Pulver, Verwaltungsratspräsident der Insel Gruppe, zum 69-Millionen-Defizit im ersten Halbjahr.

image

Spital STS: Neuer CEO kommt vom Inselspital

David Roten tritt seine neue Funktion im Januar 2025 an.

image

Spital Affoltern: Arzt weg, Zentrum geschlossen

Das Schmerzzentrum des Spitals Affoltern muss schliessen - weil ihm der einzige Belegarzt, Michael Heesen, abhanden gekommen ist.

image

Das Spital Thusis soll leben – der Kanton soll zahlen

Die Trägergemeinden und die Leitung der Stiftung Gesundheit Mittelbünden wollen das bestehende Versorgungsangebot retten.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.