Geschafft: Keine Übersterblichkeit mehr

Die neusten Zahlen zeigen: In der Schweiz herrscht bei den Todesfallzahlen wieder Normalität. Es gibt keine Übersterblichkeit mehr.

, 17. Februar 2021 um 10:36
image
  • statistik
  • spital
  • ärzte
In der Schweizer Sterbestatistik hinterlässt Covid-19 deutliche Spuren. Nach der ersten steilen, aber kurzen Welle im Frühjahr dauerte die zweite Covid-19-Welle deutlich länger als im Frühling. Ebenso deutlich zeigt sich nun aber eine Entspannung.

Erstmals wieder im Normalbereich

Das heisst: Die Todesfallzahlen bewegen sich derzeit sowohl bei den Unter- als auch bei den Über-65-Jährigen im Normalbereich. Den Normalbereich definiert das Bundesamt für Statistik (BFS) aufgrund der Fallzahlen der vorangegangenen fünf Jahre und berücksichtigt dementsprechend die Veränderung der Bevölkerungszahlen sowie saisonale und zufällige Schwankungen.

800 Todesfälle mehr innert eine Woche

Die zweite Welle der Pandemie hat gemäss der Statistik bei den Über-65-Jährigen rund 50 Prozent mehr Todesfälle gefordert als erwartet. Die Woche mit der grössten Übersterblichkeit in der zweiten Welle war bisher Woche 47: Zwischen 16. und 22. November 2020 starben 800 Menschen «zuviel». Oder anders gesagt: In den letzten fünf Jahren starben in dieser Novemberwoche normalerweise um die 1100 ältere Menschen. Im Pandemie-Jahr 2020 waren es jedoch über 1900.
Derzeit pendelt sich die Zahl der wöchentlichen Todesfälle bei den Über-65-Jährigen wieder bei 1200 bis 1300 ein, was dem normalen Verlauf im Februar entspricht.

So sieht die aktuelle Statistik zu den Todesfallzahlen in der Schweiz aus:

image
Auffällig ist allerdings, dass nicht alle sieben Grossregionen der Schweiz gleiche Verläufe zeigen. In der Genferseeregion, im Mittelland, in der Nordwestschweiz und im Tessin sinken die Todesfallzahlen bei den Über-65-Jährigen deutlich. Hingegen stagnieren sie in der Ostschweiz, und in den Regionen Zürich und Zentralschweiz steigen sie sogar ganz leicht an.

Zürich und Zentralschweiz weniger entspannt als die anderen:

image
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

«Der Pflegeberuf braucht eine Imagekorrektur»

Bis Ende dieses Jahrzehnts braucht die Schweiz 30 Prozent mehr Pflegefachpersonen. Das Dilemma: die Ausbildungszahlen stagnieren oder sind gar rückläufig.

image

Knall beim Kantonsspital Winterthur

Gleich zwei Schlüsselfiguren verlassen das KSW per Frühling 2024: CEO Hansjörg Lehmann und Chief Nursing Officer (CNO) Susanna Oechslin gehen.

image

Ab morgen gilt das neue Datenschutzgesetz!

Am 1. September 2023 tritt das revidierte Datenschutzgesetz in Kraft. Was dieses für Arztpraxen und Spitäler bedeutet, erklärt der Anwalt und Datenschutzexperte David Vasella im Interview.

image

Was darf ein zusätzliches Lebensjahr kosten?

Für hochinnovative Medikamente müssen teils astronomische Summen bezahlt werden. Zugleich warten wir oft viel länger auf die Zulassung als unsere europäischen Nachbarn.

image

Hier drohen die gefährlichsten Fehldiagnosen

Gut zu wissen fürs Vermeiden von Fehlern: Es gibt fünf Erkrankungen, bei welchen falsche Diagnosen besonders schwere Folgen haben.

image

Diese fünf Behandlungen sollten sich Spitäler sparen

Keine vorbeugenden Antibiotika und keine Schlafmittel-Rezepte für zuhause: Das sind zwei von fünf neuen Empfehlungen für Spital-Ärzte.

Vom gleichen Autor

image

Die vier Möglichkeiten für eine neue Krankenversicherung

Die Krankenkassen erhöhen ihre Prämien nächstes Jahr vermutlich wieder massiv. Politiker schlagen deshalb neue Versicherungs-Modelle vor.

image

Experte widerspricht dem «Märchen» von den hohen Reserven

«Die Kassen schwimmen im Geld», schrieb der «K-Tipp». Versicherungsfachmann Felix Schneuwly ist anderer Meinung: Die Reserven seien gering.

image

Viele Ärzte wollen 100 Prozent geben – und geben bereits 150

Besonders die guten Mediziner sind davon betroffen: Sie arbeiten sehr gut. Und sind trotzdem immer überzeugt, es sei zu wenig.