Dieser Arzt verzichtet auf Millionen

Laurent D. Tardif setzt in einer der bestbezahlten Sportligen der Welt aus - um als Arzt Coronapatienten zu betreuen.

, 14. Dezember 2020 um 07:40
image
  • coronavirus
  • ärzte
Laurent D. Tardif ist Arzt - und hat einen Vertrag, der ihm über fünf Jahre umgerechnet rund 40 Millionen Franken einbringt. Dies aber nicht in weisser Montur, sondern mit Schulterpolstern als American-Football-Spieler. Der 146 Kilogramm schwere Kanadier amtet dort als Mannblocker für die Kansas City Chiefs. Mit diesen er im Vorjahr die Meisterschaft gewonnen.  
Diese Saison wollte er mithelfen, den Titel zu verteidigen. Nach Saisonschluss half er aber während des Beginns der Pandemie erst einmal in einem Spital aus. Im Juni dann gab er bekannt, während der Saison 2020 ganz auszusetzen und damit auch auf sein Gehalt zu verzichten - um als Arzt weiterhin in der Corona-Krise auszuhelfen. 

Anerkennung in Heimat

Er wolle nicht das Gesundheitssystem zusätzlich belasten, indem er als Spieler andere anstecke, sagte er damals. Wenn er schon Risiken eingehe, dann an der Front bei der Arbeit mit Patienten. Nun arbeitet er in einem Spital in Montréal. Vor wenigen Tagen wurde Tardif zum kanadischen Sportler des Jahres gewählt.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Viele Ärzte wollen 100 Prozent geben – und geben bereits 150

Besonders die guten Mediziner sind davon betroffen: Sie arbeiten sehr gut. Und sind trotzdem immer überzeugt, es sei zu wenig.

image

Warnung vor Depakine: Mögliche Risiken auch für Kinder behandelter Väter

Bei Kindern von Vätern, die mit dem Epilepsie-Präparat Valproat behandelt wurden, könnten neurologische Störungen auftreten. Auch Swissmedic reagiert.

image

Zwei Aargauer Ärzte wegen Nazi-Vergleich verurteilt

Zwei ehemalige Kaderärzte des Kantonsspitals Aarau wurden wegen übler Nachrede gegenüber Javier Fandino verurteilt.

image

Die Digitalisierung von klinischen Studien: Fortschritte in der Medizintechnik auf dem Weg zu papierlosen Verfahren

Klinische Studien stellen aufgrund ihrer langwierigen Durchführung, der anspruchsvollen Teilnehmerrekrutierung und der hohen Verfahrenskosten den kostenintensivsten Bestandteil des Produktentwicklungsprozesses* dar.

image

Kann Digitalisierung gegen den Hausärztemangel helfen?

Auf der Suche nach Lösungen für den Ärztemangel in der Grundversorgung gehen Leistungserbringer neue Wege und nehmen die Digitalisierung selber in die Hand, um den Zugang und die Qualität zu verbessern.

image

Falsche Ärztin wollte von Deutschland in die Schweiz

Eine mutmassliche Betrügerin hat monatelang als Ärztin in einer Klinik nahe an der Schweizer Grenze gearbeitet. Sie hatte gefälschte Papiere und wollte einen Job in der Schweiz erschleichen.

Vom gleichen Autor

image

Covid-19 ist auch für das DRG-System eine Herausforderung

Die Fallpauschalen wurden für die Vergütung von Covid-19-Behandlungen adaptiert. Dieses Fazit zieht der Direktor eines Unispitals.

image

Ein Vogel verzögert Unispital-Neubau

Ein vom Aussterben bedrohter Wanderfalke nistet im künftigen Zürcher Kispi. Auch sonst sieht sich das Spital als Bauherrin mit speziellen Herausforderungen konfrontiert.

image

Preisdeckel für lukrative Spitalbehandlungen?

Das DRG-Modell setzt Fehlanreize, die zu Mengenausweitungen führen. Der Bund will deshalb eine gedeckelte Grundpauschale - für den Direktor des Unispitals Basel ist das der völlig falsche Weg.