Auf das Kinderspital Basel rollt Ungemach zu

Über dem Basler Kinderspital schwebt der Verdacht von unregelmässigen Tarmed-Abrechnungen. Dies zeigt ein externer Revisionsbericht.

, 16. März 2021 um 06:34
image
  • spital
  • kinderspital
  • kinderspital beider basel
  • tarmed
Das Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB) soll ambulante Leistungen nicht korrekt erfasst und verrechnet haben. Im Zentrum stehen «automatisiert übersteuerte» erfasste Tarmed-Leistungen von den jeweiligen Fachpersonen. 
Der Schaden bewege sich «im tiefen einstelligen Millionenbereich – für einen Zeitraum von zwei Jahren», steht in einer wenig konkreten Mitteilung der beiden Gesundheitsdepartement zu lesen. 
Die Gesundheitsdirektoren Thomas Weber und Lukas Engelberger erwarten eine «umgehende Korrektur und Bereinigung der Mängel». «Vorsorglich» und von Gesetzes wegen wurde sogar Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt gegen verantwortliche Personen des UKBB erstattet.   

Das Spital hat die «Autokorrektur» inzwischen gestoppt

Das Kinderspital hält in einer Stellungnahme fest, dass keine Leistungen verrechnet wurden, die das Spital nicht erbracht habe. Das UKBB schreibt von einer «technischen Abrechnungsmethode», deren Zulässigkeit derzeit nun untersucht werde.
Es sei die «technische Art und Weise, wie offensichtlich zu tief erfasste Leistungen automatisiert korrigiert wurden», so das Universitäts-Kinderspital weiter. Die beanstandete «Autokorrektur» habe das UKBB inzwischen gestoppt.

Hinweisgeber informierte Ombudsstelle

Die Unregelmässigkeiten sind durch eine Spezialrevision erhärtet worden, wie aus der Mitteilung der beiden Kantone weiter hervorgeht. Die Vorwürfe der nicht korrekten Abrechnungen gehen dabei auf nicht näher bezeichnete «Hinweisgeber» zurück.
Klar ist, dass die entsprechenden Informationen den Gesundheitsdirektoren bereits im vergangenen Sommer über die Ombudsstelle des Kantons Basel-Stadt zugetragen wurden. Daraufhin haben die Gesundheitsdepartemente externe Experten mit der Überprüfung der Leistungsabrechnung beauftragt.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Spital STS führt Spital Zweisimmen uneingeschränkt durch den Winter

Der STS-Verwaltungsrat will damit der Region und den Angestellten weiter Perspektiven geben.

image

LabPOCT: Ein Werkzeug für all Ihre Laborgeräte

Mit dem System LabPOCT bietet Sonic Suisse ein Cockpit, mit dem Sie sämtliche Analysen verwalten können – sowohl das eigene Praxislabor als auch das externe Sonic Suisse-Labor.

image

KSBL: Zwei Spitäler? Oder ein neues? Der Entscheid fällt 2026.

Die Regierung von Baselland präsentiert ein Rahmenprogramm für die Gesundheits-Versorgung. Sie prüft dabei auch ein Darlehen, damit das Kantonsspital über die nächsten Jahre kommt.

image

Die IS-H-Alternative bereits im Hause

Universitätsklinikum Köln deckt Prozesse von der Aufnahme bis zur Abrechnung in ORBIS ab.

image

CHUV: Claire Charmet folgt auf Nicolas Demartines

Nach einem langen Verfahren holt das Waadtländer Kantons- und Unispital seine neue Generaldirektorin vom Neuenburger Kantonsspital RHNe.

image

KSA: Erster sondenloser Zweikammer-Herzschrittmacher implantiert

Innovation in der Kardiologie: Am Kantonsspital Aarau wurde der erste sondenlose Zweikammer-Herzschrittmacher implantiert.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.