Noch schlechter als budgetiert

Das Spital Surselva in Ilanz hat für 2022 einen Verlust von 600'000 Franken budgetiert. Er ist mehr als doppelt so hoch ausgefallen.

, 12. Mai 2023 um 13:39
image
Das Regionalspital Surselva in Ilanz verzeichnete 2022 höhere Fallzahlen und damit auch höhere Verluste. | zvg
Claudia Käch war Generaldirektorin des Freiburger Spitals (HFR), leitete das Spital Zofingen und arbeitete auch im Kantonsspital Aarau und den Swica-Gesundheitszentren Medidata. Doch auch die erfahrene Spitalmanagerin konnte nicht verhindern, dass das Regionalspital Surselva im bündnerischen Ilanz, das sie seit Ende 2018 leitet, noch weiter in die Verlustzone geriet.

Rekordtiefe Ebitda-Marge

Einen Verlust von knapp 600'000 Franken ist für 2022 budgetiert worden; 1,4 Millionen Franken sinds nun geworden. Die Ebitda-Marge ist auf rekordtiefe 0,42 Prozent gesunken.
Im Communiqué schreibt zwar das Regionalspital Surselva, es sei ihm «erneut gelungen, eine hervorragende medizinische Versorgung zu gewährleisten». Mehr behandelte stationäre wie auch ambulante Fälle zeigten das Vertrauen der Bevölkerung in die Qualität der Leistungen.
Doch wenn die Leistungen nicht kostendeckend erbracht werden können, sind steigende Fallzahlen eher kontraproduktiv. Oder in den Worten des Spitals: «Leider verschärft sich mit den steigenden Fallzahlen auch die zunehmende Kostenunterdeckung, was in einem Verlust resultiert.»

Sorgenvoll und dennoch positiv

«Die Regionalspital Surselva AG blickt sorgenvoll, aber dennoch positiv in die Zukunft», ist weiter in der Medienmitteilung zu lesen. Durch die geplante Zusammenarbeit im Gesundheitsnetz der Alters- und Pflegeheime, der Spitexorganisationen und des Spitals in der Gesundheitsversorgungsregion Surselva ergäbe es neue Chancen in der Synergienutzung und Kosteneffizienz.
All das wird Claudia Käch höchstens am Rande noch kümmern. Wie hier berichtet, lässt sich Käch im Herbst frühpensionieren. Ersetzt wird sie durch Fadri Enrico Bisatz. Der gelernte Pflegefachmann hatte im Kantonsspital Graubünden diverse Funktionen inne. Seit 2012 ist er dort Bereichsleiter Medizincontrolling und Kodierung sowie stellvertretender Abteilungsleiter Patientenadministration.
    Artikel teilen

    Loading

    Comment

    2 x pro Woche
    Abonnieren Sie unseren Newsletter.

    oder

    Mehr zum Thema

    image

    Gesundheitscoach: Gratis-Angebot wird eingestellt

    Die Stadt Adliswil beendet ihr Gesundheitscoach-Experiment. Nur eine geringe Anzahl von Menschen nutzten den Service nach gratis Gesundheitstipps.

    image

    Cornelia Brüssow folgt auf Alexander Siebenhüner

    Cornelia Brüssow wird neu Leitende Ärztin der Onkologie am Kantonsspital Schaffhausen.

    image

    Walmart steigt ins Telemedizin-Geschäft für Haustiere ein

    Der Einzelhandelsriese Walmart bietet neu Zugang zu veterinär-medizinischen Fachkräften per Video oder Chat – ohne Termin.

    image

    Warum das Zulassungsrecht den Ärztemangel verschärft

    Ausländische Fachpersonen sind für die Funktionsfähigkeit des Schweizer Gesundheitswesens unerlässlich. Das neue Zulassungsrecht droht die Versorgung zu gefährden, indem es den Zugang ausländischer Fachkräfte erschwert. Wie kann diese nachteilhafte Entwicklung korrigiert werden?

    image

    Sexuelle Neigung und Herzgesundheit: Studie zeigt Unterschiede auf

    Lesbische und bisexuelle Frauen benötigen einer Studie zufolge offenbar besondere Aufmerksamkeit für die Prävention von Herzkrankheiten, während homosexuelle und bisexuelle Männer eine gute Herzgesundheit aufweisen.

    image

    Todesfall vor geschlossener Notaufnahme: Ermittlungen eingestellt

    Im Jahr 2020 verstarb eine Person vor der Notaufnahme des Freiburger Spitals in Tafers, die zu war. Doch selbst bei geöffneter Station hätte das medizinische Team die Patientin nicht retten können.

    Vom gleichen Autor

    image

    USZ: 250 offene Stellen in der Pflege

    Die Direktorin Pflege des Zürcher Unispitals erklärt, wie das USZ dem Fachkräftemangel begegnen will.

    image

    Medbase breitet sich auch in Basel aus

    Die Migros-Tochter Medbase verstärkt ihre Position in beiden Basel. Sie übernimmt Medix Toujours mit ihren 87 Mitarbeitenden.

    image

    Der Strom setzt Spitäler unter Strom

    Vor höheren Strompreisen sind auch Spitäler nicht gefeit. Besonders arg soll es die beiden Spitalgruppen der Stadt Bern treffen.