Laborresultate erhöhen die Arzneimittelsicherheit
Die personalisierte Arzneimitteltherapie gewinnt zunehmend an Wichtigkeit. Es geht darum, die Medikamentenwirksamkeit möglichst vollständig zum Tragen zu bringen, während gleichzeitig unerwünschte Nebenwirkungen und Interaktionen von Medikamenten unterbunden werden sollen.
, 1. Oktober 2023 um 22:00Eine kürzlich erschienene Studie der Universitäten Zürich und Luzern sowie von Swissmedic zeigt, dass in der Schweiz aufgrund von unerwünschten Arzneimittelwirkungen pro Jahr rund 32'000 Hospitalisierungen vorgenommen werden müssen [1]. Diese Grössenordnung ist vergleichbar mit jener bei Herzinfarkten (30'000 pro Jahr). Die in derselben Studie gezeigte tiefe Melderate (5%) weist unter anderem darauf hin, dass das Thema Arzneimittelsicherheit aktuell noch unterschätzt wird. Um die Arzneimittelsicherheit zu erhöhen, kann das medizinische Labor an drei Punkten ansetzen: Pharmakogenetik, Erhebung der Nierenfunktion sowie Medikamentenspiegelmessungen (Therapeutic Drug Monitoring, TDM). Das Labor Dr. Risch verfügt in Forschung, Entwicklung und Dienstleistung in allen drei Bereichen über eine grosse Erfahrung und hat diesbezüglich ein Netzwerk mit beratenden Stellen aufgebaut.
- Pharmakogenetik
Pharmakogenetische Analysen klären, ob es bei den Enzymen, welche zum Stoffwechsel und Abbau der Medikamente gebraucht werden, genetische Veränderungen gibt. Nebst der Klärung der Wirksamkeit können damit unerwünschte Arzneimittelreaktionen antizipiert, Überdosierungen vermieden und etwaige Wirkungen von Interaktionen besser vorhergesagt werden. Mit dem pharmakogenetischen Expertensystem Sonogen XP werden Befunde anschaulich dargestellt und stehen nach einmaliger Testung als wertvolle Resultate zur personalisierten Arzneimitteltherapie zur Verfügung – auch für zukünftige Medikamententherapien.
- Messungen von Medikamentenspiegeln (TDM)
Bei TDM wird mittels Messung der Konzentration eines Wirkstoffs geschaut, ob die optimalen Wirkspiegel einer Medikation erreicht und toxische Konzentrationen vermieden werden. Diese Resultate sind im Gegensatz zur pharmakogenetischen Analysen nur für eine bestehende Therapie von Relevanz. Das Labor Dr. Risch hat in einer Zusammenarbeit mit der Firma Roche Diagnostics Pionierarbeit geleistet, indem es für mehrere Medikamente Referenzmessmethoden etabliert hat [2-5].
- Messungen der Nierenfunktion
Die Niere nimmt bei der Ausscheidung von Medikamenten eine zentrale Rolle ein. Je schlechter die Nierenfunktion, umso schlechter werden Medikamente in der Regel ausgeschieden und umso anfälliger ist die Niere auf Schädigung durch nierentoxische Medikamente. Das Labor Dr. Risch hat für die Schätzung und Messung der Nierenfunktion mehrere Methoden etabliert und sich in der Interpretation einen grossen Erfahrungsschatz angeeignet.
Mit einem Netzwerk, das klinische Partner im Bereich der klinischen Pharmakologie sowie Expertinnen und Experten bezüglich Interaktionsrisiko bei Polypharmazie sowie im Bereich Arzneimittelallergien umfasst, wird ein umfassendes Dienstleistungspaket bereitgestellt. Dieses kann wirksam zur Erhöhung der Arzneimittelsicherheit beitragen.
Über die Dr. Risch-Gruppe
Die Dr. Risch-Gruppe gehört mit rund 650 Mitarbeitenden zu den führenden Dienstleistern der Labormedizin in der Schweiz und in Liechtenstein. Sie bietet ein exzellentes Analysen- und Dienstleistungsspektrum, das sämtliche Bereiche der modernen Labormedizin abdeckt. Mit ihre 24 Standorten und bewährten digitalen Services stellt die Gruppe rund um die Uhr eine zuverlässige, regionale Laborversorgung für Kliniken, Ärztinnen und Ärzte, Arztpraxen sowie weitere Akteure aus dem Gesundheitswesen sicher. Das 1970 von Dr. Gert Risch gegründete Unternehmen ist eines der wenigen führenden medizinischen Labore, das bis heute als Familienunternehmen von Ärzten geleitet wird. 2011 übernahmen Prof. Dr. med. Lorenz Risch und Dr. med. Martin Risch in zweiter Generation die Leitung der Dr. Risch-Gruppe.
Referenzen
- Beeler PE, Stammschulte T, Dressel H. Hospitalisations Related to Adverse Drug Reactions in Switzerland in 2012-2019: Characteristics, In-Hospital Mortality, and Spontaneous Reporting Rate. Drug Saf. 2023 Aug;46(8):753-763.
- Salzmann L, Wild J, Singh N, Schierscher T, Liesch F, Bauland F, Geistanger A, Risch L, Geletneky C, Seger C, Taibon J. An isotope dilution-liquid chromatography-tandem mass spectrometry (ID-LC-MS/MS)-based candidate reference measurement procedure (RMP) for the quantification of gabapentin in human serum and plasma. Clin Chem Lab Med. 2023 Jan 23. doi: 10.1515/cclm-2022-0998.
- Salzmann L, Spescha T, Singh N, Schierscher T, Bachmann M, Bauland F, Geistanger A, Risch L, Geletneky C, Seger C, Taibon J. An isotope dilution-liquid chromatography-tandem mass spectrometry (ID-LC-MS/MS)-based candidate reference measurement procedure (RMP) for the quantification of lamotrigine in human serum and plasma. Clin Chem Lab Med. 2023 Feb 14. doi: 10.1515/cclm-2022-0997.
- Kobel A, Schierscher T, Singh N, Salzmann L, Liesch F, Bauland F, Geistanger A, Risch L, Geletneky C, Seger C, Taibon J. An isotope dilution-liquid chromatography-tandem mass spectrometry (ID-LC-MS/MS)-based candidate reference measurement procedure for the quantification of levetiracetam in human serum and plasma. Clin Chem Lab Med. 2023 Apr 4. doi: 10.1515/cclm-2022-1038.
- Salzmann L, Spescha T, Singh N, Kobel A, Fischer V, Schierscher T, Bauland F, Geistanger A, Risch L, Geletneky C, Seger C, Taibon J. An isotope dilution-liquid chromatography-tandem mass spectrometry (ID-LC-MS/MS)-based candidate reference measurement procedure for the quantification of topiramate in human serum and plasma. Clin Chem Lab Med. 2023 Jul 19. doi: 10.1515/cclm-2022-1273.
Artikel teilen
Loading
Comment
2 x pro Woche
Ärzte verweigern den ambulanten Pauschalen das Ja
Der neue Arzttarif Tardoc wird wohl 2025 eingeführt. Allerdings sind die Ärzte nach wie vor gegen die ambulanten Pauschaltarife.
Ärzteverbände fordern mehr Studienplätze
Trotz steigender Medizin-Studienabschlüsse fordert der Haus- und Kinderärzteverband mehr Studienplätze.
Preisgeld für Krebsforschung am Kantonsspital St. Gallen
Resistenzen gegen Hautkrebs-Therapien: Das ist das Forschungsthema des Dermatologen Lukas Flatz. Für seine Arbeit erhält er 250'000 Franken.
Schlaftracker können Schlaf nicht richtig messen
Geräte, die angeblich den Schlaf messen, sind ungenau und deshalb unnütz – oder sogar schädlich, wie ein Schlafmediziner befürchtet.
So wollen junge Ärzte das Gesundheitswesen ändern
Junge Ärztinnen und Ärzte kritisieren die veralteten Strukturen im deutschen Gesundheitssystem. Mit zehn Forderungen wollen sie dieses erneuern.
Wo Ärzte und Ärztinnen am meisten verdienen
Europäische Ärzte verdienen deutlich weniger als ihre Kollegen und Kolleginnen in den USA.