Nationalrat will an den Kopfprämien festhalten

Gemäss einer Umfrage möchte ein Mehrheit einkommensabhängige Krankenkassenprämien. Die Sozialkommission des Nationalrats will davon nichts wissen.

, 3. Mai 2024 um 14:40
image
Gemäss Manuela Weichelt sind die Krankenkassenprämien für einen grossen Teil der Bevölkerung nicht mehr tragbar. | Screenshot: www.parlament.ch
Die Chancen stehen gut für die Linken, dass ihre Prämiensenkungs-Initiative am kommenden 9. Juni eine Mehrheit findet. Besser als nichts, werden sie sich sagen. Doch lieber hätten sie einkommensabhängige Prämien. Dies nicht nur für das unterste Drittel der Einkommensklassen.
Über diese Frage hatte die Sozial-und Gesundheitskommission des Nationalrats (SGK) dieser Tage beraten. Ursache ist eine parlamentarische Initiative der Fraktion der Grünen. Sie fordert «einkommens- und vermögensabhängige Krankenkassenprämien». Das Bundesgesetz über die Krankenversicherung (KVG) sei entsprechend zu ändern.

15 zu 9

Mit 15 zu 9 Stimmen beantragt die Kommission die Ablehnung der Initiative. Sie teile die Bedenken in Bezug auf die steigenden Kopfprämien in der Krankenversicherung.
«Sie ist jedoch der Ansicht, dass das derzeitige Finanzierungssystem grundsätzlich gut funktioniert und die parlamentarische Initiative zu einer massiven Änderung des Systems führen würde,» schreibt die Kommission in einer Medienmitteilung.

Nicht mehr tragbar

Sprecherin der Grünen ist in dieser Sache Manuela Weichelt. Für die Zuger Nationalrätin sind die Krankenkassenprämien für einen grossen Teil der Bevölkerung nicht mehr tragbar. Sie sagt zudem, die Mehrheit der Bevölkerung wünsche einkommensabhängige Prämien.
Die Grünen stützen sich dabei auf eine Umfrage von Demoscope, die im Herbst 2023 im Auftrag von Watson durchgeführt wurde. Danach findet eine Mehrheit der Befragten, die Krankenkassenprämien sollten vom Einkommen abhängig sein. 63 Prozent beantworteten die entsprechende Frage mit «Ja» oder «eher Ja».
    Artikel teilen

    Loading

    Comment

    2 x pro Woche
    Abonnieren Sie unseren Newsletter.

    oder

    Mehr zum Thema

    image

    FDA bewilligt weiteres Alzheimer-Medikament

    Kisunla brachte bei Patienten im Frühstadium offenbar signifikante Verbesserungen. In den USA wird die Behandlung rund 30'000 Franken pro Jahr kosten.

    image

    Deutschland führt Lungen-Check für Raucher ein

    Was Lungenärzte in der Schweiz bisher vergeblich fordern, kommt nun in Deutschland: Eine Lungenuntersuchung für Risikopersonen.

    image

    Smith+Nephew: Setzt Massstäbe in der Datenqualität klinischer Studien

    Zukunftssichere Strategien: Datenmigration ist entscheidend für Qualität und Governance. Smith+Nephew setzt innovative Methoden ein, die nicht nur die Datenverarbeitung optimieren, sondern auch die Effizienz in klinischen Studien und die Einhaltung regulatorischer Anforderungen sicherstellen.

    image

    Psychiatrie-Zentrum Engadin / Südbünden zieht ins Spital Samedan

    Die heutigen PDGR-Standorte in Samedan und St. Moritz werden aufgelöst.

    image

    Neue Chefärzte für die Rehakliniken Schinznach und Zurzach Care Basel

    Salih Muminagic wird Direktor Medizin und Chefarzt MSR in Schinznach. Bernard Descoeudres wird Chefarzt Onkologie in Basel.

    image

    Gesucht: 14'700 Profis für das Gesundheitswesen

    In der Schweiz waren in den letzten Monaten etwas weniger Stellen offen als zu Jahresbeginn – sogar im Gesundheitsbereich. Ausnahme: die Ärzte.

    Vom gleichen Autor

    image

    «Frau Bundesrätin, lassen Sie den lächerlichen Streit beiseite...»

    In der Ständerats-Debatte zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen waren auch Tarmed und Tardoc ein Thema.

    image

    Keine Zulassungserleichterung für Orphan Drugs

    Eine schnellere Zulassung für Arzneimittel bei seltenen Krankheiten hätte laut dem Bundesrat hohe Kostenfolgen.

    image

    Kinder- und Jugendpsychiatrie: Nun soll's der Bundesrat richten

    Der Nationalrat verlangt, dass der Bundesrat in die Kompetenz der Kantone und der Tarifpartner eingreift.