Neue Forschungen sollen Licht auf die vergessenen Frauenärztinnen der Schweiz werfen. Ein vierjähriges Projekt des Universitätsspitals Lausanne (CHUV) und der Universität Lausanne (UNIL) will die Pionierrolle der Frauenärztinnen in der Schweiz und ihren Beitrag zur medizinischen Innovation zwischen 1867 und 1939 würdigen.
Die gross angelegte Studie «la médecine féminine», kurz
Medif, startet heute Freitag und dauert vier Jahre und wird vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) mit 870'000 Franken unterstützt.
Weltweit erste Frauenärztinnen in der Schweiz ausgebildet
Bereits in den 1860er Jahren öffneten die Schweiz und Frankreich als erste Länder der Welt ihre Universitäten für Frauen. Während allgemein bekannt ist, dass diese beiden Nachbarländer eine entscheidende Rolle bei der Förderung der internationalen medizinischen Praxis von Frauen gespielt haben, ist über ihren lokalen Einfluss weniger bekannt.
Die ersten Frauenärztinnen der Welt vor dem Ersten Weltkrieg wurden ferner vor allem in der Schweiz und später in Frankreich ausgebildet. Der Weg und der Beitrag dieser in Vergessenheit geratenen Ärztinnen in der Schweiz soll nun aufgezeigt werden.