Ein Spital im Sturm des Fachkräftemangels

Im Luzerner Kantonsspital (Luks) tobt ein Konflikt in der Labormedizin, ausgelöst durch einen Fachkräftemangel, der ein Lohndilemma mit sich bringt.

, 6. Juni 2023 um 04:00
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Labormitarbeitende sind in Spitälern, Pharma und Privatlabors sehr gefragt. | Unsplash
Die Direktion des Luzerner Kantonsspitals (Luks) sieht sich durch den akuten Personalmangel in der biomedizinischen Analytik in die Enge getrieben. Seit Februar erhalten die Mitarbeitenden des Hämatologie-Labors eine Marktzulage, die bei einer Vollzeitstelle einem zusätzlichen Lohn von 13'000 Franken pro Jahr entspricht.
Doch es gibt ein Problem: Rund 100 weitere Mitarbeitende in den Bereichen Immunologie, Klinische Chemie und Mikrobiologie bleiben auf ihrem ursprünglichen Lohnniveau, obwohl sie die gleichen Funktionen ausüben und über die gleiche Ausbildung und die gleichen Arbeitszeitmodelle verfügen.

Frustration ist kein Geheimnis mehr

Diejenigen, die nicht von der Zulage profitieren, sind mit dieser Ungleichheit unzufrieden. Interne Dokumente zeigen: Die Frustration und die Diskussionen im Luzerner Kantonsspital sind kein Geheimnis mehr, wie der «Bote der Urschweiz» ausführlich berichtet.
Zurzeit werden gemäss Spital «berufsgruppenübergreifende Massnahmen» im Umfang von rund 15 Millionen Franken diskutiert, um die Situation zu verbessern. Diese befinden sich nun in der Vernehmlassung bei den Personalverbänden und werden voraussichtlich Ende Juni dem Verwaltungsrat vorgelegt, wie es weiter heisst.
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