Guido Meyer ist Managing Partner bei der Unternehmensberatung
Level Consulting. Er ist Mitglied der Jury des Viktor Awards.
Herr Meyer, Sie unterstützen den Viktor Award seit Stunde Eins. Was bedeutet Ihnen dieses Engagement?
Ich bin mittlerweile seit über 30 Jahren im Schweizer Gesundheitswesen tätig und habe in dieser Zeit viel erlebt. Gerade weil sich den Akteuren aktuell sehr grosse Herausforderungen stellen und viel Druck im System ist, bildet die Award-Vergabe einen willkommenen positiven Contrapunkt. Als Headhunter lerne ich zudem täglich spannende Persönlichkeiten kennen und freue mich immer auf neue Begegnungen und Erfolgsgeschichten. Es ist mir zudem eine grosse Ehre, Teil der Jury sein zu dürfen.
Wo sehen Sie derzeit die grössten Herausforderungen für das Schweizer Gesundheitswesen?
Patientenzentrierung, Qualität und Wirtschaftlichkeit in der Gesundheitsversorgung bilden drei wichtige Erfolgsfaktoren, welche in Einklang zu bringen sind. Für die Akteure im Gesundheitswesen verschärfen sich laufend die regulatorischen Rahmenbedingungen. Es wird immer schwieriger, die Kosten für erbrachte Leistungen zu decken. Die steigende Lebenserwartung und Alterung der Bevölkerung sowie auch der medizinisch-technische Fortschritt führen zu immer mehr Nachfrage und verteuern das Gesundheitswesen. Hier sind neue Lösungsansätze gefragt.
Aus Ihrer Sicht: Welche Themen im Gesundheitswesen sollten vorangetrieben werden?
Die Koordination zwischen den verschiedenen Akteuren im Gesundheitssystem, die Sicherstellung einer bedarfsgerechten Versorgung sowie effizienzsteigernde Digitalisierungsinnovationen bilden wichtige Themenstellungen, die es konsequent voranzutreiben gilt.
Gerade weil sich den Akteuren aktuell sehr grosse Herausforderungen stellen und viel Druck im System ist, bildet die Award-Vergabe einen willkommenen positiven Contrapunkt.
Weshalb hat die Gesundheitsbranche allen Grund, gefeiert zu werden?
Die Mitarbeitenden der verschiedenen Akteure im Gesundheitswesen geben tagtäglich ihr Bestes für eine qualitativ hochstehende Gesundheitsversorgung, stossen aber zusehends an ihre Grenzen und orientieren sich beruflich neu. Die Magnetwirkung der Gesundheitsberufe früherer Jahre schwächt sich ab. Hier gilt es Gegensteuer zu geben und den Facettenreichtum sowie die Vielfalt der Gesundheitsberufe wieder ins Bewusstsein zu rufen. Die Anerkennung und Würdigung innovativer Lösungen und herausragender Leistungen, deren es viele gibt, verdienen einen feierlichen Rahmen.
Sie sind bereits zum zweiten Mal in der Jury des Viktors. Welche Kategorie finden Sie persönlich am spannendsten?
Zum heutigen Zeitpunkt habe ich keinen Favoriten. Natürlich freue ich mich auf diejenigen Awards, bei welchen wir als Jury mitentscheiden dürfen. Doch bin ich auch sehr gespannt auf die reinen Publikumsvotings.
Die Anerkennung und Würdigung innovativer Lösungen und herausragender Leistungen verdienen einen feierlichen Rahmen.
Auf was freuen Sie sich bei der Viktor Gala am 14. März in Bern?
Auf spannende Begegnungen und interessante Gespräche sowie einen unterhaltssamen Abend, welcher die täglichen Herausforderungen für kurze Zeit in den Hintergrund drängt und den Fokus auf herausragende Leistungen legt.
- Presenting Partner «Viktor»: Johnson&Johnson.
- Sponsoren: Level Consulting; Die Post – Gesundheitslogistik; Hirslanden; Medtronic.
- Weitere Partner: Intergenerika; Mathys, a company of enovis; Stiftung Lindenhof Bern; Vista Gruppe.
Wir danken allen Sponsoren herzlich für ihr Engagement.
Die bisherigen Sieger
Das Projekt Viktor
startete 2019, als Medinside seine Leserschaft die «wichtigste Person des Gesundheitswesens» küren liess. Der erste Award ging an
Antoine Hubert von Swiss Medical Network.
- Im Folgejahr 2020 wurde der KSSG-Infektiologe Pietro Vernazza mit dem Medinside-Preis ausgezeichnet. Auf die «Treppchen-Plätze» kamen Adrian Schmitter vom Kantonsspital Baden sowie SBK-Geschäftsführerin Yvonne Ribi.
- Inzwischen gehört zur Preisverleihung ein grosser Galaabend, an dem Medinside den «Viktor» in Zusammenarbeit mit der Berner Agentur Santemedia verleiht.
- Der erste Viktor-Galaabend stieg im The Dolder Grand Zürich: Die Gewinnerin des Viktor 2021 in der Kategorie der herausragendsten Persönlichkeit war Manuela Stier, Gründerin und Geschäftsführerin des Fördervereins für Kinder mit seltenen Krankheiten (KMSK). Stellvertretend für die grossartige Leistung der Pflegefachpersonen in der Pandemie durfte Franziska von Arx, Präsidentin der Gesellschaft für Intensivmedizin (SGI), den Preis für die Medizinische Meisterleistung entgegennehmen. In der Kategorie Newcomer des Jahres machte das Startup Qumea das Rennen.
- Der «Viktor» ist inzwischen etabliert als Preis von nationaler Ausstrahlung – als «Oscar der Gesundheitsbranche». Im vergangenen Jahr wurde Enea Martinelli an der Gala im Kursaal Bern als herausragendste Persönlichkeit der Branche ausgezeichnet – es war eine Würdigung seines Engagements für die Medikamentenversorgung. Der Preis für die medizinische Meisterleistung ging an EKIF-Präsident Christoph Berger. Zum Startup des Jahres wählten Jury und Publikum PEDeus (beziehungsweise das Medikamenten-Dosierungs-Tool der Zürcher Firma). Als beliebtester Spitaldirektor gewürdigt wurde Adrian Schmitter vom Kantonsspital Baden. Und die beste Spitalküche – so das Viktor-Ergebnis – bietet das 30köpfige Team des GZO-Spitals Wetzikon.
Über das Nominationsverfahren und das Voting wird keine Korrespondenz geführt.
Die Jury
Die Jury des «Viktor» setzt sich aus folgenden Persönlichkeiten aus Gesundheitswesen, Wirtschaft und Politik zusammen:
- Otto Bitterli, Jurypräsident (langjähriger CEO der Krankenversicherung Sanitas)
- Dino Cauzza (CEO Swiss Medical Network)
- Regula Feldmann (CEO Spital Emmental)
- Thomas Harnischberg (CEO KPT Krankenversicherung)
- Jürg Hodler (ehemaliger Ärztlicher Direktor des Universitätsspitals Zürich)
- Manuela Hug (COO Deep Impact AG)
- Daniel Liedtke (CEO Hirslanden-Gruppe)
- Guido Meyer (CEO Level Consulting)
- Beatrice Simon (Präsidentin Stiftung Lindenhof Bern)
- Flavia Wasserfallen (Ständerätin SP Bern).
Jurymitglieder mit Interessenskonflikten treten jeweils in den Ausstand.