USZ schreibt neues Klinik-Informationssystem aus

Das Universitätsspital Zürich sucht als KIS einen Alleskönner, der die bisherigen Systeme konsolidiert. Da kommt wohl nur ein Anbieter in Frage.

, 16. Februar 2024 um 11:26
image
Hier beginnt der «Patient Journey»: Anmelde-Desk der Notfallstation des USZ  |  Bild: Nicolas Zonvi, PD USZ.
In der Branche war schon seit längerem zu hören, dass das Universitätsspital Zürich ein neues Klinik-Informationssystem (KIS) sucht. Dem Vernehmen nach soll intern der US-Anbieter Epic favorisiert werden, wie mehrere voneinander unabhängige Quellen verlauten lassen. Epic ist der Anbieter, der Ende letzten Jahres den 50 Millionen Franken schweren Zuschlag des Zürcher Kinderspitals erhalten hatte.
Damals unterlag der Schweizer Anbieter Cistec trotz des finanziell attraktiveren Angebotes. Das ist deshalb erwähnenswert, weil Cistec aktuell im USZ im Einsatz ist. Darüber hinaus setzt das Spital auf den Intensivstationen auf Metavision als Patientendaten-Managementsystsem (PDMS).

«Ganzheitliche Sicht»

Wie einer aktuellen Vorankündigung auf Simap zu entnehmen ist, sucht das USZ nun also ein System, das beides ersetzt. Man beabsichtige, eine «umfassende Plattform für klinische Prozesse» zu beschaffen: «Basierend auf durchgängigen klinischen Prozessen» soll diese eine «umfassende Digitalisierung der Patient Journey mit einer ganzheitlichen Sicht auf Patientendaten» ermöglichen.
Neben den Kernfunktionen eines KIS soll das zu beschaffende System auch ein PDMS unter anderem für Intensivmedizin, Labore, digitale Patienteninteraktion und Analytics bieten. Ebenso integriert sein sollen Möglichkeiten für die Steuerung des Kapazitätsmanagements und Workflows.

Epic oder nichts?

Der Anbieter müsse ausserdem imstande sein, «Planung, Konzeption, Konfiguration, Anbindung der Schnittstellen, Migration, Einführung, Inbetriebnahme und Betriebsunterstützung» zu leisten.
Die Formulierung dieser Ausschreibung deutet darauf hin, dass das USZ unbedingt Epic einführen will. Es ist das System, das auch beim Luzerner Kantonsspital, dem Berner Inselspital und eben auch beim Kinderspital Zürich im Einsatz ist. Jost Tödtli, Experte für die Digitalisierung von Spitälern, schrieb auf Linkedin von einer Ausschreibung, «die Epic gewinnen dürfte».
Die Vorankündigung auf Simap erfolge «vorbehaltlich der Freigabe der Beschaffung», heisst es dort. Die Publikation der Teilnahmebedingungen erfolge voraussichtlich im April 2024.
  • Dieser Beitrag erschien zuerst auf unserer Partnerplattform «Inside-IT» unter dem Titel: «Unispital Zürich sucht offiziell ein neues KIS».

  • IT
  • USZ
  • universitätsspital zürich
  • kis
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

Bericht: Zürcher Spitäler sollen mehrere Gross-Projekte verschieben

Die Kantonsregierung will Investitionen im Milliarden-Umfang auf Eis legen. USZ, KSW und PUK sind betroffen.

image

Universitätsspital Zürich plant Ebolastation

Das USZ will drei Intensivzimmer zu einer speziellen Isolier-Station umrüsten. Dies soll wertvolle Ressourcen freimachen.

image

ti-e Portalwelt: Hilfe im Behandlungspfad

Wir optimieren die Gesundheitsversorgung durch eine modulare Plattform, die administrative Prozesse strafft und die Zusammenarbeit zwischen medizinischem Personal & Patienten verbessert. Höchste Sicherheitsstandards und flexible Anpassungsmöglichkeiten garantieren eine zukunftssichere Lösung.

image

Auch nach 25 Jahren noch überzeugend

Klinikum Würzburg Mitte schreibt seine Digitalisierung mit Dedalus HealthCare fort.

image

Kantonsspital Obwalden: Kredit für Spitalinformatik

Die Obwaldner Regierung hat beim Kantonsrat einen Objektkredit von 4,2 Millionen Franken für die Modernisierung der Spitalinformatik beantragt

image

Vereinheitlichung als Triebfeder

VAMED Schweiz hat in den Rehakliniken Dussnang, Zihlschlacht und Seewis das Krankenhaus-Informationssystem ORBIS eingeführt. Gesucht war ein umfassendes KIS, mit dem die Prozesse in den Einrichtungen größtenteils vereinheitlicht werden konnten.

Vom gleichen Autor

image

Unispital Basel beschafft Datenplattform bei Swisscom

Der Auftrag umfasst knapp 17 Millionen Franken. Kein anderer Anbieter habe die Eignungskriterien erfüllt, erklärt das USB die freihändige Vergabe.

image

Swisscom schliesst Gesundheits-Plattform Evita

Ende November ist Schluss für die 2011 lancierte E-Health-Plattform Evita. Laut Swisscom sind nur «sehr wenige Nutzer» betroffen.

image

Doppelausgabe? Kispi Zürich mit neuer Patienten-App trotz Millionen-KIS

Das Kinderspital Zürich nutzt eine Patienten-App, obwohl ihr KIS genau diese Funktion mitbringt.