Universitätsspital Zürich plant Ebolastation

Das USZ will drei Intensivzimmer zu einer speziellen Isolier-Station umrüsten. Dies soll wertvolle Ressourcen freimachen.

, 8. November 2024 um 11:12
image
Ort des Projekts: Anbau Sued2 des USZ  |  Bild: PD/SurTerra
Das Projekt wurde nun zur Baubewilligung ausgeschrieben: Das Universitätsspital Zürich will drei bestehende Intensivzimmer baulich so anpassen, dass sie bei Bedarf für Patienten mit hochansteckenden Krankheiten verwendet werden können. Dabei soll ein Betrieb im Unterdruck für die Behandlung hochinfektiöser Krankheiten ermöglicht werden.
«Die baulichen Massnahmen umfassen den Einbau zusätzlicher Türen mit Schleusenfunktion sowie die mögliche Umstellung der bestehenden Intensivzimmer auf den Betrieb im Unterdruck», heisst es in der Ausschreibung.
Geplant ist die Station in einem Anbau, der im Juni 2019 eröffnet worden war. Das USZ führt dort unter anderem ein Zentrum für Brandverletzte, eine Station für Stamm- und Immunzelltherapien sowie ein Ambulatorium.
Im Hintergrund steht die Erfahrung der Ebola-Epidemie 2014: Sie zeigte, die Schweiz zu wenige Spitalbetten für die Behandlung von hochansteckenden Krankheiten hat. Das BAG und die GDK erteilten deshalb dem HUG in Genf und dem USZ den Auftrag, Isolierstationen aufzubauen. Sie würden im Ernstfall Patientinnen und Patienten aus der ganzen Schweiz zur Verfügung stehen.

Nicht nur bei einer Epidemie

Wie das USZ auf Anfrage mitteilt, steht dafür momentan eine Station in der ehemaligen – leer stehenden – Neonatologie zur Verfügung: Sie würde im Ernstfall hochgefahren.
Der geplante Umbau soll das Angebot aber effizienter gestalten: Die ständige Bereithaltung der Station binde zu grosse Ressourcen, so die Mitteilung, insbesondere für die Schulung des Personals.
Nun sollen drei Intensivzimmer für Brandverletzte einer auch im Normalbetrieb genutzten Station angepasst, umgebaut und aufgerüstet werden. Damit müsste das USZ nicht länger eine separate Station für hochansteckende Fälle vorhalten.
Beim Umbau wird ein One-Way-System implementiert, was sichergestellt, dass keine kontaminierten Gegenstände in die saubere Zone gelangen. «Diese in den Normalbetrieb integrierte Lösung erfüllt sämtliche Anforderungen an die Versorgung solcher Patientinnen und Patientinnen und reduziert den Aufwand für die ständige Bereithaltung einer separaten solchen Station.»
  • spital
  • USZ
  • universitätsspital zürich
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

USZ: Neuer Direktor Human Resources Management kommt von Medbase

Benjamin Staub Baumgartner tritt seine Funktion per Anfang Februar 2026 an. Er wird Nachfolger von Rolf Curschellas, der in den Ruhestand tritt.

image

USZ, CHUV und USB gehören zu Europas forschungsstärksten Spitälern

Seit der Jahrtausendwende haben sich die Patentanmeldungen europäischer Kliniken verdreifacht. Schweizer Häuser spielen vorne mit.

image

Pharmagelder 2024: Zuwendungen an Schweizer Ärzte steigen leicht

2024 erhielten Ärzte, Spitäler und Fachgesellschaften zusammen 262 Millionen Franken – 16 Millionen mehr als im Jahr davor.

image

Universitätsmedizin bleibt Männersache – trotz Lippenbekenntnissen

In der Westschweiz liegt der Frauenanteil in Top-Arztpositionen höher als in der Deutschschweiz. Eine neue Auswertung der Universitätsspitäler zeigt regionale Unterschiede – und ein nach wie vor tiefes Gesamtniveau bei den Spitzenpositionen.

image

USZ gewinnt Fellowship der Michael J. Fox Foundation

Die US-Stiftung fördert seit 25 Jahren Parkinson-Forschung. Nun erhält die Klinik für Neurologie am Universitätsspital Zürich eines von weltweit 8 Fellowships, um die nächste Generation von Parkinson-Experten auszubilden.

image

USZ: Neuer Leiter für die Pflege stationär im Primärbereich II

Ab Anfang November 2025 übernimmt Michael Barbrock die neu geschaffene Funktion als Bereichsleiter Pflege stationär im Primärbereich II am Universitätsspital Zürich.

Vom gleichen Autor

image

Telemed statt Praxis: Sanacare und Medgate arbeiten enger zusammen

Bei Termin-Engpässen greifen die Sanacare-Gruppenpraxen bald landesweit auf Medgate zurück: Die Sanacare-MPAs leiten gewisse Patienten direkt an die Telemediziner weiter.

image

Studie: Smartwatches machen Ärzte widerstandsfähiger

Wenn Mediziner im Spital ihre Gesundheitsdaten mit Wearables im Blick behalten, sinkt das Burnout-Risiko deutlich – und ihre Resilienz steigt messbar.

image

Neuer Präsident für ChiroSuisse

Mit dem Walliser Alexandre Emery gelangt erstmals ein Romand an die Spitze des Berufsverbands der Chiropraktik.