Testosteron statt Kastration: Hochdotierter Forschungs-Preis an LUKS-Forscher

Der diesjährige SAKK Trail Award dient einer Studie, die neue Wege im Kampf gegen das Prostatakarzinom testen will.

, 1. Juli 2024 um 10:05
image
Christian Fankhauser, Gewinner des SAKK Network Trial Award 2023-2024  |  Bild: PD
Der diesjährige SAKK Trial Award mit einem Fördergeld von 1 Million Franken geht an Christian Fankhauser vom Luzerner Kantonsspital. Dieser Preis wird zum zweiten Mal vergeben.
Die Mittel dienen der Durchführung einer klinischen Phase-II-Studie zur Behandlung von kastrationsresistentem Prostatakarzinom mit einer hohen Testosteron-Dosis und einem PARP-1-Inhibitor (ISOTONIC-Trial).
Untersucht wird also die Wirksamkeit von hohen Testosteron-Dosen in Kombination mit einem PARP-1-Inhibitor bei metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom. Eine Idee dabei: Wegen der Wirkmechanismen beider Therapieansätze in der DNA-Reparatur könnten synergistische Effekte entstehen. Und während der PARP-1-Inhibitor zu Blutarmut führt, steigert Testosteron die Zahl der roten Blutzellen – so dass sich die Nebenwirkungen gegenseitig abmildern könnten
In der Phase-II-Studie wird in erster Linie untersucht, ob sich Krankheitsprogression so dämpfen lässt; zudem werden Ergebnisse zu den Nebenwirkungen der Kombinationstherapie erhoben.
Christian Fankhauser ist Titularprofessor für klinisch-medizinische Wissenschaften an der Universität Luzern und Oberarzt für Urologie am Kantonsspital Luzern respektive Facharzt für Urologie mit Schwerpunkt operative Urologie.
Zur Mitteilung der SAKK

Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für klinische Krebsforschung SAKK, gegründet 1965 als Verein, will als Kompetenzzentrum die Mitglieder zu vernetzen, Krebstherapien zu erforschen, bestehende Behandlungen weiterzuentwickeln und die Heilungschancen der Patienten zu verbessern. Forschende Ärzte werden unterstützt, unabhängig von der Pharmaindustrie multizentrische und interdisziplinäre Studien zu entwickeln und durchzuführen. Die Mitglieder der SAKK sind die klinisch-onkologischen Zentren an den Universitäts-, Kantons- und Privatspitälern. Sie arbeiten mit weiteren Spitälern und Ärzten zusammen und bilden gemeinsam das Netzwerk der SAKK.


Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

KSGL: Alexander Penssler wird CEO

Alexander Penssler übernimmt die Leitung des Kantonsspitals Glarus von Stephanie Hackethal. Bislang leitete er die Integrierte Psychiatrie Winterthur – Zürcher Unterland.

image

H+ strukturiert Geschäftsbereich Tarife neu

Der Spitalverband H+ trennt die stationären und ambulanten Tarifthemen künftig in zwei Abteilungen. Roger Scherrer übernimmt per 1. Juni 2026 die Leitung des Geschäftsbereichs und wird Mitglied der Geschäftsleitung.

image

Zollikerberg: Chefarztwechsel in der Klinik für Innere Medizin

Ab Juli 2026 übernimmt Gregor Lindner die Klinik für Innere Medizin am Spital Zollikerberg von Ludwig Theodor Heuss, der die Abteilung 18 Jahre lang geleitet hat.

image

KSA: Neuer Leitender Arzt in der Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie

Riccardo Schweizer wird Leitender Arzt in der Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie am Kantonsspital Aarau – mit Schwerpunkt auf rekonstruktiver Brust- und Lymphchirurgie.

image

USB: Partnerschaft für Tumorchirurgie in Basel

Das Universitätsspital Basel und die Urologie-Klinik «Alta uro» starten eine Kooperation: Hochkomplexe Operationen werden am USB konzentriert, während die patientennahe Versorgung vor Ort erhalten bleibt.

image

Spital Thusis: Neuer Chefarzt für Chirurgie und Orthopädie

Christian Schrofer übernimmt die Leitung der Chirurgie und Orthopädie am Spital Thusis und führt die bislang getrennten Abteilungen künftig gemeinsam.

Vom gleichen Autor

image

Stadtspital Zürich: Neuer Chef für die Innere Medizin

Andreas Schoenenberger wechselt von der Thurmed-Gruppe ans Stadtspital. Er wird damit auch Mitglied der Spitalleitung.

image

Knie- und Hüftimplantate: Immer weniger Folgeeingriffe nötig

Die 2-Jahres-Revisionsraten bei Hüft- und Knieprothesen sinken weiter leicht oder bleiben stabil. Die Daten deuten eine zunehmend einheitliche Versorgungsqualität in der Schweiz an.

image

Mehr Pflegepersonal = weniger Ärzte-Burnout

Eine grosse Erhebung in sieben Ländern zeigt: Dort, wo Pflege stark vertreten ist und Arbeitsumgebungen stimmen, bleiben Ärztinnen und Ärzte länger im Beruf.