Erstaunlich: Wenn Befragte angeben sollen, gegen was sie geimpft sind, tut sich ein massiver Bildungsgraben auf. Personen mit Hochschul- oder Fachhochschulabschluss wissen viel häufiger, gegen welche Krankheiten sie geimpft sind, als Personen mit einem Primar- oder Sekundarschulabschluss.
Und zwar ist der Unterschied beträchtlich, wie eine repräsentative Umfrage von Innofact im Auftrag des Online-Vergleichsportals
comparis.ch ergeben hat. So wissen 60 Prozent der besser Gebildeten, dass sie gegen Kinderlähmung und Masern geimpft sind.
Nur 38 Prozent wissen, dass sie gegen Kinderlähmung geimpft sind
Bei den weniger Gebildeten können nur 38 Prozent angeben, dass sie immun gegen Kinderlähmung, und nur 40 Prozent, dass sie immun gegen Masern sind. Ähnlich sieht es bei Tetanus aus. Von einer Starrkrampf-Impfung wissen 55 Prozent der höher Gebildeten, aber nur 35 Prozent der übrigen Befragten.
Auch um das allgemeine Wissen um Immunitätsschutz durch Impfungen ist es in der Schweizer Bevölkerung gemäss der Comparis-Umfrage schlecht bestellt. So glaubt ein Drittel der Befragten, es reichten weniger als 80 Prozent geimpfte Personen, damit sich eine Krankheit innerhalb der Bevölkerung nicht weiter ausbreiten könne. Nur 19 Prozent wissen, dass es für die so genannte Herdenimmunität eine Durchimpfungsraste von 80 bis 95 Prozent braucht. Gut ein Viertel hat überhaupt keine Ahnung.
12 Prozent Impfgegner und 4 Prozent ungeimpft
Die Umfrage zeigt zudem, dass nur 12 Prozent der Deutschschweizer Impfgegner sind. Und bloss 4 Prozent der Bevölkerung sind gar nicht geimpft. Das bringt den Comparis-Sprecher Felix Schneuwly zum Schluss: Die wahre Gefahr für den Immunitätsschutz der Gesamtbevölkerung seien weniger die kategorischen Impfgegner, sondern das offenbar weit verbreitete Unwissen über Impfungen.
Schneuwly stellt fest: «Wie bei anderen Gesundheitsthemen zeigt sich auch beim Impfen, dass offenbar Bildung die beste Gesundheitsvorsorge ist.»