«Wenn jeder Mensch eine halbe Stunde wöchentlich einen lokalen Park aufsuchen würde, gäbe es sechs Prozent weniger Fälle von Depressionen und neun Prozent weniger Fälle von Bluthochdruck»: So lautet der Befund von Danielle Shanahan, Medizinerin und Forscherin des
ARC Centre of Excellence for Environmental Decisions (CEED).
Zusammen mit der
University of Queensland untersuchte Shanahan, wie ein Aufenthalt in der Natur beschaffen sein muss, damit er sich vorteilhaft auf die Gesundheit auswirkt. Die Studie wurde im Fachjournal
Scientific Reports veröffentlicht.
Dass Naturerlebnisse gesund sind, ist nichts Neues. In der Studie wurde nun aber erstmals ermittelt, wie viel Zeit nötig ist, damit sich diese Vorteile auch wirklich psychisch und physisch manifestieren: Dabei zeigte sich, dass bereits eine halbe Stunde pro Woche im Grünen ausreicht. Es muss keine Bergwanderung sein - ein Aufenthalt in einem öffentlichen Park reicht vollauf. Wichtig ist, dass er mindestens eine halbe Stunde dauert und regelmässig - also Woche für Woche - stattfindet.
Städtische Parks systematisch nutzen
Untersucht wurden 1'538 Einwohner der australischen Stadt Brisbane im Alter zwischen 18 und 70 Jahren. 40 Prozent der dortigen Bevölkerung begeben sich normalerweise weniger als einmal pro Woche in einen Park.
Die Studie bestätigt, dass Grünzonen in Städten die Gesundheit der urbanen Bevölkerung positiv beeinflussen. Shanahan ruft dazu auf, städtische Parks vermehrt und systematisch zu nutzen, um die mentale und psychische Gesundheit der Stadtbevölkerung zu verbessern. Die Ergebnisse zeigen auch, dass der positive Effekt mit der Aufenthaltsdauer im Grünen steigt: Eine halbe Stunde ist gut, dann gilt: je länger, desto besser.
Shanahan erinnert in ihrer Arbeit daran, dass Zivilisationskrankheiten wie Depressionen und Herz-Kreislaufkrankheiten enorme Kosten verursachen, die schon mit einfachen Mitteln wie einem Spaziergang in einem Park substanziell gesenkt werden können.
(Bild: Central Park, Flickr CC)
Studie
Danielle F. Shanahan et al.: «Health Benefits from Nature Experiences Depend on Dose» - in «Scientific Reports», 23. Juni 2016