So viel verdienen Ärztinnen und Ärzte in ihren Praxen

Die neuste Erhebung des Bundes zeigt zudem, dass das ärztliche Personal immer weiblicher wird.

, 2. Oktober 2020 um 06:30
image
  • praxis
  • ärzte
  • hausärzte
  • grundversorgung
  • löhne
60 Prozent des in eigener Praxis tätigen ärztlichen Personals, das unter 40 Jahre alt ist, ist weiblich. Wie stark sich die Geschlechterzusammensetzung unter den Medizinerinnen und Medizinern verändert, zeigt ein Blick auf die 60- bis 64-Jährigen - dort betrug der Frauenanteil nur 28 Prozent. 
Dies geht aus den am Freitag publizierten neusten Erhebung der Strukturdaten der Arztpraxen und ambulanten Zentren des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor. Die Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2018.
Die Zahlen zeigen auch: 2018 war gut ein Drittel (35 Prozent) der Arztpraxen mit eigener Infrastruktur in der medizinischen Grundversorgung tätig (Allgemeine Innere Medizin, Kinder- und Jugendmedizin, praktische Ärztin bzw. praktischer Arzt), gut ein Fünftel (21 Prozent) waren psychiatrische Praxen. An dritter Stelle folgten mit noch 6 Prozent die gynäkologischen Praxen.
Was aus der Erhebung weiter hervorgeht. 29 Prozent der selbstständigen Ärztinnen und Ärzte sind in einer Gruppenpraxis tätig - in der medizinischen Grundversorgung waren es sogar 39 Prozent. Es zeigt sich aber auch: Die meisten Gruppenpraxen sind klein. Bei genau Dreivierteln der selbstständigen Gruppenpraxen waren nur  zwei bis drei selbstständige Ärztinnen und Ärzte tätig.
Ende 2018 waren landesweit insgesamt 23'011 Ärztinnen und Ärzte in 16'924 Arztpraxen und ambulanten Zentren tätig, schreibt das BFS. 14 Prozent davon waren 65-jährig oder älter.

So viel verdienen die Ärztinnen und Ärzte in ihren Praxen

2018 belief sich der Betriebsgewinn der selbstständigen Ärztinnen und Ärzte mit eigener Infrastruktur gemäss BFS im Median auf 153'000 Franken. Das höchste Medianergebnis erzielten die Fachärztinnen und Fachärzte mit chirurgischen Tätigkeiten. Hier betrug der Gewinn 224'000 Franken (Medianwert). Gemessen am Umsatz betrug die Gewinnmarge in diesem Tätigkeitsbereich 41 Prozent. Am wenigsten verdienten die selbstständigen Psychiaterinnen und Psychiater. Sie verdienen nur 105'000 Franken (Medianwert).
Und wie sieht es mit den  Kosten im Verhältnis zur Anzahl Patientenkontakte aus? Diese waren in der Fachmedizin ohne chirurgische Tätigkeiten am höchsten. Sie beliefen sich dort auf 190 Franken pro Kontakt (Median). Bei den selbstständigen Ärztinnen und Ärzten der medizinischen Grundversorgung fiel der Betrag mit 80 Franken pro Konsultation massiv tiefer aus.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Neues Gesundheitszentrum in Rorschach

Die St. Galler Spitalgruppe Hoch Health Ostschweiz will hier eine zentrale Anlaufstelle für die Region schaffen.

image

Betrüger verkauften Medikamente mit gefälschter Arzt-Website

Angeblich seriöse Arzt- oder Apotheken-Websites dienen Hackern dazu, illegale Arzneimittel zu verkaufen.

image

Spital STS übernimmt Praxis in Thun

Die Frauenärztin-Thun AG wird Teil des Spitals Thun – unter der Leitung von Nadja Scheiwiller und Ingrid Zurbrügg.

image

Dieser Arzt lebt seit 25 Jahren ohne Stuhl

Stühle seien gesundheitsschädlich, findet der Arzt Martin Oswald (73). Er meidet sie – um gegen Thrombosen, Verstopfung und Krampfadern vorbeugen.

image

Integriertes Wachstum: Medbase steigerte Umsatz und Gewinn

Während sich die Migros von zahlreichen Geschäftsfelder trennt, bleibt die Gesundheit ein wichtiger Pfeiler. Ihre Tochter Medbase erzielte 2024 einen deutlich höheren Umsatz – auch dank Zur Rose.

image

Keine weiteren Ausnahmen für ausländische Ärzte

Die strikten Zulassungsbeschränkungen sollen nicht aufgeweicht werden: Auch der Nationalrat sperrt sich mit klarer Mehrheit gegen flexiblere Lösungen.

Vom gleichen Autor

image

Covid-19 ist auch für das DRG-System eine Herausforderung

Die Fallpauschalen wurden für die Vergütung von Covid-19-Behandlungen adaptiert. Dieses Fazit zieht der Direktor eines Unispitals.

image

Ein Vogel verzögert Unispital-Neubau

Ein vom Aussterben bedrohter Wanderfalke nistet im künftigen Zürcher Kispi. Auch sonst sieht sich das Spital als Bauherrin mit speziellen Herausforderungen konfrontiert.

image

Preisdeckel für lukrative Spitalbehandlungen?

Das DRG-Modell setzt Fehlanreize, die zu Mengenausweitungen führen. Der Bund will deshalb eine gedeckelte Grundpauschale - für den Direktor des Unispitals Basel ist das der völlig falsche Weg.