Sieht so die Schweizer Spitallandschaft im Jahr 2030 aus?

Die Healthcare-Berater von PwC skizzieren die Schweizer Versorgungslandschaft von übermorgen: Diese umfasst sieben Regionen und enthält kaum überraschend weniger Spitäler als heute.

, 15. November 2018 um 10:06
image
  • spital
  • politik
  • pwc
Die Spitallandschaft im Jahr 2030 besteht aus sieben überregionalen und kantonalen Versorgungsregionen: 
  • Romandie
  • Mittelland-Bern
  • Nordwestschweiz
  • Innerschweiz
  • Grossregion Zürich
  • Ostschweiz 
  • Südostschweiz
Zu diesem Modell kommt eine neue Analyse der Beratungsfirma PwC. Eine solche Versorgungsregion könne aus drei bis zehn Spitälern oder Standorten bestehen. Diese würden jeweils von 560'000 bis 1'790'000 Einwohner bedienen. Die maximale Spitalgrösse bleibe dabei unter 1'000 Betten. Der Marktanteil des Zentrumsspitals: zwischen 28 bis 54 Prozent in der jeweiligen Region.
image
Sieben zukünftige Versorgungsregionen in der Schweiz. | PwC

Durchschnittliche Fahrzeit zum Spital steigt

«Ginge die Schweiz zu einem solchen Modell über, würden für die Versorgungssicherheit bereits 20 Standorte ausreichen». Und weiter: Damit könnten 80 Prozent der Bevölkerung innerhalb von 30 Fahrminuten das nächstgelegene Spital erreichen, wie in der Studie steht.
image
Prozentuale Abdeckung bei einer Fahrzeit bis zu 30 Minuten. | PwC
Bei 45 Spitälern liegt diese Abdeckung laut der Beratungsfirma über die gesamte Schweiz betrachtet bei 89 Prozent. Das heisst: Die durchschnittliche Fahrzeit zum nächsten Spital würde gegenüber heute von 10 auf 16 Minuten steigen. 
Das Modell enthält im Vergleich zu heute – kaum überraschend – auch eine geringere Anzahl Spitäler. Denn die Schweiz kommt laut den Healthcare-Beratern auch mit deutlich weniger Spitälern aus. 

Markt oder der Regulator entscheidet

Das PwC-Versorgungsmodell der Zukunft baut auf sechs Säulen: starke Netzwerke, überregionale Versorgung, Versorgungssicherheit, Anreize auf das Behandlungsergebnis ausgerichtet, hohe Patientenzentrierung und fiktive Standortwahl.
Die Studienautoren betonen aber, dass hier nur eine mögliche Zukunft aufgezeigt werde. Man mache keinerlei Aussagen über die Zukunft einzelner Spitäler. «Das wird der Markt – und allenfalls der Regulator – selber entscheiden.»

Schwach besiedelte Gemeinden vernachlässigt

Die Optimierung erfolgt laut der Beratungsfirma über die gesamte Schweiz, wobei schwach besiedelte Gemeinden in der Südostschweiz vernachlässigt werden. Dort würden nur knapp 70 Prozent der Bevölkerung das nächstgelegene Spital innerhalb von 30 Minuten erreichen. Hier seien weitere Versorgungsangebote nötig: etwa ein ausgebauter Rettungsdienst.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Oberengadin: Kredit ist «überlebenswichtig»

Die Trägergemeinden des Spitals Samedan sind sich einig: Das Oberengadin braucht eine «qualitativ hochstehende Gesundheitsversorgung».

image

Basel: Adullam-Stiftung engagiert Jörg Leuppi

Der CMO des Kantonsspitals Baselland wird Stiftungsrat bei der Organisation für Altersmedizin.

image

USZ macht Verlust von 49 Millionen Franken

Verantwortlich dafür sind unter anderem inflations- und lohnbedingte Kosten. Zudem mussten Betten gesperrt werden.

image

Auch das KSW schreibt tiefrote Zahlen

Hier betrug das Minus im vergangenen Jahr 49,5 Millionen Franken.

image

...und auch das Stadtspital Zürich reiht sich ein

Es verzeichnet einen Verlust von 39 Millionen Franken.

image

Efas: Das Referendum ist am Ziel

Das Volk wird voraussichtlich im September über die neue Gesundheits-Finanzierung abstimmen.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.