Die Schweiz tut offenbar zu wenig gegen Hepatitis C

Über 1'000 Personen sterben in den nächsten Jahren an einer Lebererkrankung aufgrund ihrer chronischen Hepatitis C. Todesfälle, die gemäss Hepatitis Schweiz-Präsident Philip Bruggmann vermeidbar wären.

, 20. Dezember 2021 um 14:30
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In der Schweiz leben schätzungsweise 32'000 Personen mit einer chronischen Hepatitis C. Die Krankheit ist eine infektiöse Entzündung der Leber, ausgelöst durch ein Virus, das durch Blut übertragen wird. Diese Menschen weisen erhöhte Risiken für schwere Lebererkrankungen, Herz-Kreislauferkrankungen und Diabetes auf. Und etwa ein Drittel dieser Personen weiss nichts von der eigenen Infektion, wie der Verein Hepatitis Schweiz schreibt. 
Eine neue Studie zeigt nun, dass mit der aktuellen Geschwindigkeit der Neu-Diagnosen und der Behandlungen von Personen mit einer chronischen Hepatitis C bis in das Jahr 2030 viel zu wenig Menschen geheilt würden. Die Reduktion von Infektionen entspräche 57 Prozent statt 95 Prozent, wie es die Schweizer Hepatitis-Strategie vorsieht. Konkret würden über 1'000 Personen in den nächsten acht Jahren an einer Lebererkrankung aufgrund ihrer chronischen Hepatitis C sterben. Das sind Todesfälle, die vermeidbar wären, so Hepatitis Schweiz.
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Grafik: bis zu 1'000 Todesfälle aufgrund von Lebererkrankungen könnte durch die Elimination verhindert werden (Quelle: Bihl et al. 2021, Liver International).
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Philip Bruggmann (PD)

Es braucht einen zusätzlich Effort

Das Problem ist, dass aktuell zu wenig betroffene Personen diagnostiziert und behandelt werden, wie der Verein weiter schreibt. Die Hepatitis-Organisation, die von Chefarzt für Innere Medizin Philip Bruggmann präsidiert wird, ruft nun dazu auf, die Eliminationsstrategie konsequent zu befolgen. 
Denn die Elimination von viraler Hepatitis sei aufgrund der heute verfügbaren Medikamente und Impfung (Hepatitis B) möglich, schreibt Hepatitis Schweiz. Doch ein neues nationales HIV- und Hepatitis-Programm, das Anfang 2022 in Kraft hätte treten sollen, hat der Bundesrat wegen der Coronapandemie jedoch um zwei Jahre verschoben, kritisiert der Verein. 
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