Vor rund einem Monat hat David Schwappach seinen Rücktritt per Ende März 2022 angekündigt. Der Direktor der Stiftung Patientensicherheit macht keinen Hehl daraus, dass er die Stiftung verlässt, weil sie anders finanziert wird. Der Stiftungsrat bedauert den Entscheid des Direktors «ausserordentlich», wie Präsident Dieter Conen
gegenüber Medinside sagte.Nun geht auch Dieter Conen. Nach 19 Jahren habe sich der Mediziner und Mitbegründer der Stiftung Ende 2021 entschieden, zurückzutreten. Der Stiftungsrat dankt ihm in einer Mitteilung für seine herausragenden Leistungen. Dank Conen konnte sich die Stiftung in diesen Jahren als national und international anerkanntes Kompetenzzentrum für Patientensicherheit etablieren, heisst es.
Stfitung muss sich neu ausrichten
Ad interim übernimmt Urs Brügger das Präsidium. Der Ökonom ist Direktor des Departements Gesundheit der Berner Fachhochschule und Vertreter der Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) im Stiftungsrat der Patientensicherheit. Brügger leitete bis 2017 das Winterthurer Institut für Gesundheitsökonomie (WIG) der ZHAW.
Der Gesundheitsökonom und der Stiftungsrat müssen nun verschiedene Entwicklungsschritte an die Hand nehmen. Denn die veränderte Finanzierung von Qualitäts- und Patientensicherheitsprojekten in der Schweiz verlangt eine Neuausrichtung der Organisation.
Ärzteverband FMH zieht sich zurück
Auslöser ist der Entscheid des Bundesamtes für Gesundheit (BAG), dass die neue Qualitätskommission (EQK) keine Organisationen direkt finanzieren darf, sondern lediglich einzelne Projekte.
Damit wird der Stiftung Patientensicherheit quasi der finanzielle Boden entzogen. Unter anderem fällt die Grundfinanzierung der Kantone von rund einer Million Franken pro Jahr weg. Auch der wichtige Berufsverband FMH hat sich vor diesem Hintergrund als Trägerorganisation bereits zurückgezogen.