Neuer Job für Holger Baumann

Der ehemalige CEO der Berner Insel Gruppe taucht wieder auf: 450 Kilometer nördlich von Bern. Dort soll er als Sanierer eine kriselnde Klinik wieder auf Kurs bringen.

, 9. Juli 2018 um 07:34
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Nach Holger Baumanns Abgang bei der Insel Gruppe ist es still um ihn geworden. Der Grund für den doch etwas abrupten Weggang ist immer noch nicht ganz klar: Die Berner Spitalgruppe wollte Baumanns Aufbruch Ende 2017 nicht weiter kommentieren. Diese diskrete Kommunikation heizte nach dem Ausstieg von VR-Präsident Joseph Rohrer aber nur die Gerüchteküche weiter an.
Klar ist jetzt: Holger Baumann zieht es nun zurück nach Deutschland. Der 60-Jährige wird für die nächsten zwei Jahre neuer Interimsgeschäftsführer der Kölner Kliniken, wie die Stadt vor kurzem mitteilte. 
Baumanns vorrangige Aufgabe in Köln wird es sein, die finanziell schwer angeschlagenen Kliniken auf Sanierungskurs zu bringen. Noch vor einem Monat erhöhte sich der Finanzbedarf für den Klinikbetrieb offenbar auf 40 Millionen Euro – alleine für das laufende Jahr. Der vormalige Vorsitzende der Geschäftsführung Roman Lovenfosse-Gehrt wurde Anfang April dieses Jahres nach Bekanntwerden der finanziellen Schieflage entlassen. 

«Drei Spitäler in einen grossen Klinikverbund einbringen»

«Holger Baumann gilt als erfahrener Klinikmanager und bringt die nötige Kompetenz für eine erfolgreiche wirtschaftliche Sanierung und Weiterentwicklung der Kliniken mit», sagt Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker.
Baumann führte von 2014 bis Ende 2017 als Vorsitzender der Geschäftsleitung die Insel Gruppe. Zuvor war Baumann Vizepräsident und Finanzchef der Medizinischen Hochschule Hannover. Von 1996 bis 2000 war der Ökonom Kaufmännischer Direktor einer Klinik in Hamburg.
Die städtische Klinikgesellschaft in Köln umfasst drei Krankenhäuser: die Kliniken in Merheim und Holweide sowie das Kinderkrankenhaus. Die drei Spitäler haben insgesamt rund 1'500 Betten, rund 4'300 Mitarbeitende, davon 650 Ärzte, die pro Jahr rund 60'000 Patienten stationär und etwa doppelt so viele ambulant behandeln. Ende 2017 brachte Oberbürgermeisterin Reker die Idee ins Spiel, die drei Häuser in einen grossen Klinikverbund mit der Universitätsklinik einzubringen.
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