Die Prognose verheisst nichts Gutes: Gemäss einer Studie des Berner Instituts für Hausarztmedizin (BIHAM) nimmt bereits heute nur noch eine Minderheit der Ärztinnen und Ärzte in der Grundversorgung neue Patienten auf. In den kommenden fünf Jahren dürfte eine grössere Zahl der Grundversorger ihr Pensum reduzieren oder in Pension gehen. Bis 2025 fehlten allein im Kanton Bern 270 Hausärztinnen und Hausärzte.
«Damit eine qualitativ hochstehende medizinische Grundversorgung in der Schweiz weiterhin flächendeckend garantiert werden kann, ist das Gesundheitssystem auf mehr Fachärztinnen und -ärzte der Allgemeinen Inneren Medizin angewiesen», schreibt die Schweizerische Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin (SGAIM) in einer Medienmitteilung.
Motto der Kampagne
Die SGAIM hat deshalb eine nationale Nachwuchskampagne gestartet. Diese trägt den Titel «Allgemeine Innere Medizin – #MehrVielfaltGibtsNirgends». Es ist bereits die zweite Kampagne solcherart: Vor rund drei Jahren führte die SGAIM die nationale Nachwuchskampagne «Ärztin/Arzt. Alle anderen sind Spezialisten» durch (
Medinside berichtete).
Die aktuelle Kampagne soll die wichtige Rolle des Allgemeininternisten als erste Ansprechperson für Patienten in sämtlichen Gesundheitsfragen, die notwendigen empathischen Fähigkeiten und die Zusammenarbeit mit Kollegen aus anderen ärztlichen Fachbereichen oder Gesundheits-, Administrations- sowie Sozialberufen hervorheben.
Auch nach langer Tätigkeit noch abwechslungsreich
Die Allgemeine Innere Medizin sei das Fachgebiet mit der grössten medizinischen Breite und habe ein klinisches Spektrum, welches von der Prävention über die Notfall- und Akutmedizin, chronischen Krankheiten und Rehabilitation bis hin zur Palliativmedizin reiche, argumentiert die SGAIM. Durch den facettenreichen Handlungsspielraum bleibe der Beruf auch nach jahrzehntelanger Tätigkeit interessant, abwechslungsreich und intellektuell herausfordernd – «mehr Vielfalt gibt’s niergends!».
Zentrales Element der aktuellen Kampagne ist ein Video mit verschiedenen Szenen, in denen die Vielfalt der Allgemeinen Inneren Medizin – sowohl in der Hausarztpraxis als auch im Spital – nähergebracht werden soll:
Zur Studie des BIHAM geht es
hier.