Die Lindenhofgruppe will auch bei den Arbeitsmodellen zu den Besten gehören. Im Berufsfeld Pflege ist dies doppelt wichtig, weil qualifizierte Fachkräfte rar sind. Was Mitarbeitende von einem guten Arbeitgeber erwarten, ist auch eine Generationenfrage. Ältere Generationen ticken anders als jüngere. Um für alle attraktiv zu bleiben, denkt die Lindenhofgruppe bereits heute in die Zukunft.
«Die Jugend (…) hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte.» Solche Vorurteile stammen in der Regel von Menschen, die selber nicht mehr der besagten bzw. beklagten Jugend angehören. Pikant: Das Zitat stammt vom griechischen Philosophen Sokrates, ist also rund 2500 Jahre alt. Dass seit Urzeiten über die nachfolgende Generation gelästert wird, lässt den Schluss zu, dass keine Generation besser ist als die nachfolgende – bloss anders.
Kein Wunder: Der Mensch ist seiner Zeit verhaftet. Es macht einen Unterschied, ob man mit dem Fernseher oder mit Sozialen Medien aufwächst – sprich als «Baby-Boomer» oder als «Digital Native». Die Zeitumstände formen die Werthaltungen (siehe Tabelle 1). Ein Unternehmen sollte dem Rechnung tragen, will es für alle Generationen auf dem Arbeitsmarkt attraktiv sein. Es muss ein Umfeld gestalten, in dem unterschiedliche Lebensentwürfe Platz finden. Dies gilt umso mehr für Unternehmen im Berufsfeld Pflege, wo es aufgrund der demografischen Entwicklung zunehmend schwerfällt, qualifizierte Mitarbeitende für die Arbeit am Patientenbett zu finden und diese auch zu binden.
Ein Unternehmen, vier Generationen
Die Wissenschaft unterscheidet vier Generationen, die heute im Erwerbsleben stehen: die Baby-Boomer sowie die Generationen X, Y und Z (siehe Tabelle 2). Jede Generation zeichnet sich durch spezifische Merkmale aus. In der Tendenz gilt: Ältere Mitarbeitende sind loyaler gegenüber ihrem Arbeitgeber als jüngere. Sie sind leistungsorientierter und stellen weniger Ansprüche. Jüngere Mitarbeitende erwarten viel Flexibilität in Bezug auf Arbeitszeitgestaltung und Arbeitsort. Und sie messen der Work-Life-Balance bzw. der Freizeit mehr Gewicht bei. Welche Ansprüche die Generation Z (ab Jahrgang 1995) an Arbeitgeber stellen wird, beginnt sich erst abzuzeichnen.
Um das Potenzial der vier Generationen optimal zu erschliessen, braucht es unterschiedliche Angebote auf der Ebene der Arbeitsorganisation bzw. der Laufbahnförderung. Die Lindenhofgruppe hat in diesen Bereichen bereits einiges für die Zukunft geleistet. Sie kennt flexible Arbeitsmodelle, welche es ermöglichen, Karriere, Familie, Weiterbildung und/oder Freizeit unter einen Hut zu bringen. Angebote also, die dem Anspruch einer ausgewogenen Work-Life-Balance genügen.
- Pflegepool: Mit 85 % stellen die Frauen nach wie vor die absolute Mehrheit im Pflegeberuf dar. Die Lindenhofgruppe trägt diesem Umstand Rechnung. Unterschiedliche und flexible Arbeitseinsatzmodelle ermöglichen den Pflegefachpersonen und Fachleuten Gesundheit, niederprozentig zu arbeiten – beispielsweise während der Familienphase oder neben einer Ausbildung. Ein gutes Beispiel dafür ist unser Pflegepool, in dem sich ein Team von rund 25 Pflegefachpersonen selbstständig organisiert und auf allen Abteilungen flexible Einsätze leistet.
- Arbeit nach der Pensionierung: In der Lindenhofgruppe können Pflegefachpersonen flexibel über das Pensionsalter hinaus arbeiten oder sich als Freiwillige engagieren. So bleibt wertvolles Know-how im Unternehmen.
- Führung im Tandem: Die Lindenhofgruppe ermöglicht es Teilzeitmitarbeitenden, im Rahmen einer Co-Leitung anspruchsvolle Führungsfunktionen wahrzunehmen – ein Bekenntnis zur Frauenförderung.
- Führung über Standorte: Dieses Modell ermöglicht es, zwei Teams an unterschiedlichen Spital-Standorten zu leiten. Dies ist eine attraktive Laufbahnperspektive und fördert den Erfahrungsaustausch zwischen den drei Spitälern der Lindenhofgruppe.
Hinzu kommen zeitgemässe Aus- und Weiterbildungsangebote, interne Laufbahnberatung, finanzielle Unterstützung bei der Weiterbildung und spezifische Angebote wie beispielsweise der neue Fachkurs Maternité. Er ermöglicht fachfremden Pflegefachpersonen durch eine geschickte Kombination aus Präsenzunterricht und E-Learning einen fachlich fundierten Einstieg in die Arbeit auf der Wochenbettstation.
Gegenwart gestalten, Zukunft denken
Weil die Lindenhofgruppe auch morgen zu den ersten Adressen für Pflegefachpersonen zählen will, lässt sie es nicht bei der Gestaltung der Gegenwart bewenden. Sie denkt bereits in die Zukunft. Im Rahmen unserer engen Kooperation mit der Berner Fachhochschule erhielt diese den Auftrag als Basis für das weitere Handeln, eine umfassende Literaturrecherche zu den Trends der Generationen durchzuführen. Diese Grundlage bietet nun fundierte Ansätze, der Generationenthematik noch gezielter zu begegnen. Zudem erhielten wir im Rahmen einer bunt zusammengestellten Fokusgruppe, bestehend aus Mitgliedern unterschiedlicher Berufs- und Altersgruppen, viele spannende und innovative Lösungsansätze, die wir im Rahmen der Generationenthematik angehen werden.
Letztlich ist es die Summe der Massnahmen und deren sinnvolle Verknüpfung, welche einen Arbeitgeber attraktiv für alle Generationen macht.
Christine Schmid, Leiterin Direktion Pflege
Tabelle 1: Einige Eigenschaften der unterschiedlichen Generationen. Eigene Darstellung, div. Quellen.
Offene Stellen:
Alle offenen Stellen der Lindenhofgruppe sind
hier zu finden.