Wenn Patienten mit fortgeschrittenem Krebsleiden elektronisches Symptom-Monitoring betreiben, verhilft ihnen das zu einer besseren Lebensqualität. Dies geht aus Daten von über 750 Patienten aus den USA hervor. Das Alter variierte dabei zwischen 26 und 91 Jahren; das Durchschnittsalter betrug 61 Jahre.
Die Vorgehensweise der Analyse: Eine Gruppe musste Symptome wie Schmerzen oder Übelkeit in einem Online-Tool erfassen – via Smartphone-App oder Computer. Je nach Schweregrad löste dies sofort ein E-Mail-Alarm im behandelnden Spital aus. Es folgte eine individuelle Gestaltung der weiteren Therapie.
Längere Chemo – weniger Notfälle
Die ganze Kranken-Historie wurde dabei elektronisch aufgezeichnet, wie aus der im Fachmagazin «Jama» publizierten Studie hervorgeht. Die zweite Probanden-Gruppe behandelte die Ärzte wie üblich: Schmerzen oder andere Symptome wurden jeweils bei den Konsultationen besprochen – ohne elektronische Erfassung der Beschwerden.
Ethan Basch et al. «Overall Survival Results of a Trial Assessing Patient-Reported Outcomes for Symptom Monitoring During Routine Cancer Treatment», in: «Jama», Juni 2017.Das Resultat: Diejenigen, die das digitale Symptom-Monitoring benutzten, lebten noch 31,2 Monate. Bei den herkömmlich Behandelten betrug die Überlebensdauer 26 Monate. Die Web-Tool-User hielten zudem die Chemotherapie länger aus und mussten weniger die Notfallabteilung besuchen, steht in der Studie.
Krebspatienten ohne Symptom-Monitoring überlebten fünf Monate weniger lang (Quelle: «Jama»)
«Frühzeitige Reaktion auf Symptome»
Ein potentieller Wirkmechanismus dieses «Patient Reported Outcome» (PRO) sei eine frühzeitige Reaktion auf Patientensymptome, schreiben die Studienautoren um den Onkologen Ethan Basch von der Universität North Carolina und dem Krebszentrum Memorial Sloan Kettering in New York.