Wartelisten, Ablehnung von Neu-Patienten – das kennen wir auch hierzulande. Im deutschen Bundesland Sachsen musste ein Hausarzt jetzt sogar seinen Patienten kündigen, wie die Regionalzeitung
«Freie Presse» berichtet.«Ich bedauere …», schrieb Hausarzt Sebastian Ullrich in einem Brief an seine Patienten. Ab dem neuen Jahr könne er sich nur noch um seine Gemeinde kümmern.
Fehler durch Überlastung
Patienten aus angrenzenden Orten hat er laut dem Zeitungsbericht aussortiert. Darunter auch eine Rentnerin, die seit 20 Jahren Patientin war.
Ullrich habe handeln müssen – bevor es durch Überlastung zu Fehlern komme, sagte er der Zeitung. Deshalb durchforstete er seine Kartei nach Patienten und bat einige, sich einen neuen Arzt zu suchen.
Das Wort «überlastet» ist definiert
Der Fall ist zwar aussergewöhnlich, verstösst aber nicht gegen Regeln in Deutschland. Ärzte dürfen Patienten in Ausnahmefällen ablehnen. Zum Beispiel, wenn sie bereits so viele haben, dass sie überlastet sind.
Selbst das Wort «überlastet» ist definiert. Das ist der Fall, wenn durchs Behandeln weiterer Patienten die Qualität leidet. Auch wenn das Vertrauensverhältnis zum Patienten gestört ist, darf der Mediziner die Behandlung ablehnen. Notfälle müssen jedoch immer untersucht werden.