Mehr als 90 Prozent von über 70 Teilnehmerinnen einer Geburtskohortenstudie verfügten über nachweisbare Konzentrationen von Glyphosat im Urin. Dies zeigt eine Studie der
Indiana Universität und der
Universität California San Francisco. Die Analyse ist die erste, die in den USA den Kontakt mit dem umstrittenen Herbizid über Urinproben untersucht hat.
«Wir haben höhere Werte bei Frauen gefunden, die in ländlichen Bereichen lebten und bei jenen, die mehr koffeinhaltige Getränke zu sich nahmen»,
sagte Forschungsleiter Shahid Parvez. Werte des weltweit am häufigsten eingesetzten Unkrautbekämpfungsmittels stehen mit einer verkürzten Dauer der Schwangerschaft in Zusammenhang.
Keine Rückstände im Trinkwasser
Laut Parvez gibt es immer mehr Hinweise darauf, dass auch eine geringe Verkürzung der Schwangerschaftsdauer zu lebenslangen negativen Folgen führen kann. Ihm zufolge kann der Kontakt Schwangerer mit Glyphosat in diesen Fällen nicht geleugnet werden.
Die gute Nachricht sei, dass die öffentliche Trinkwasserversorgung nicht die Hauptquelle für den Kontakt mit Glyphosat sein dürfte, wie die Forscher ursprünglich angenommen hatten. Die schlechte Nachricht: Die Aufnahme genetisch veränderter Nahrungsmittel und koffeinhaltiger Getränke werden als Hauptverursacher angenommen.
«Eindeutige wissenschaftliche Beweise»
Die im Fachmagazin «Environmental Health» publizierten Studie ist laut den Wissenschaftlern zwar klein, regional und verfügte über eine eingeschränkte rassische oder ethische Vielfalt. Trotzdem liefere sie eindeutige wissenschaftliche Beweise.
Die Forscher planen nun – abhängig von der Aufbringung der Mittel – eine grösser angelegte Erhebung.