Die Handchirurgen des Kantons Genf greifen ab diesem Donnerstag wieder zum Skalpell – auch für Wahleingriffe. Dies meldet
Radio RTS.
Seit Jahresbeginn hatten sich die Spezialisten des Stadtkantons
geweigert, zahlreiche nicht dringende Eingriffe durchzuführen. Sie protestierten damit gegen die Tarifsenkungen durch den neuen Tarmed, die beispielsweise beim Karpaltunnel-Eingriff rund 40 Prozent ausmachten.
Man habe das Anliegen zur Genüge zur Geltung bringen können, so die – nicht genannten – Quellen von RTS. Auf der anderen Seite bedeutete der «Bummelstreik» auch einen nennenswerten Einnahmenverlust.
Der Weg zur Behandlungspauschale
Im Hintergrund steht auch, dass die Schweizerische Gesellschaft für Handchirurgie SGH
beschlossen hat, den von der fmCH vorgezeichneten Weg von Behandlungspauschalen zu gehen: «Sachgerechte und betriebswirtschaftlich abgestützte Behandlungspauschalen sind ein Lösungsweg in den festgefahrenen Tarifdiskussionen, er sowohl von der Politik und den Kostenträgern als auch von den Leistungserbringern akzeptiert, ja sogar gewünscht wird», schrieb SGH-Präsident Mario Bonaccio gestern in einer Mitteilung.
Die fmCH hatte zuvor mit Santésuisse einen Vertrag über einen ambulanten Pauschaltarif unterzeichnet. In den Preisen sind jeweils die Vor- und Nachbereitung einer Behandlung inbegriffen.
Ein erstes Paket von ambulanten Leistungspauschalen gibt es bereits für den Bereich Augenchirurgie. Nun soll auch die Handchirurgie folgen, wobei der Karpaltunnel-Eingriff einer der fünf Operationen ist, bei denen das neue Prinzip zuerst eingesetzt werden soll.