14 europäische Staaten haben den Schweizer Arzt Franz Immer (53), Direktor der Stiftung Swisstransplant, als neuen Präsidenten von Foedus bestimmt. Foedus ist die Abkürzung von «Facilitating Exchange of Organs Donated in EU Members States». Das ist ein europaweiter Zusammenschluss, der den grenzübergreifendem Organaustausch ermöglicht.
Vermittlung zuerst im eigenen Land
Immer wenn ein Spenderorgan innerhalb der Landesgrenzen nicht an passende Empfänger zugeteilt werden kann, wird es über die IT-Plattform von Foedus an andere europäische Staaten vermittelt.
Franz Immer löst Premysl Fryda aus Tschechien ab. Fryda und Immer gehören beide zu den Gründungsmitgliedern des «Vereins Foedus Organ Exchange platform».
Franz Immer will mehr Transplantationen ermöglichen
Premysl Fryda vom tschechischen Koordinationszentrums KST hat in seiner Amtszeit die Strukturen der Organisation aufgebaut und den Kreis der Mitgliedstaaten erweitert. Franz Immer will sich nun vor allem auf die Optimierung der Abläufe konzentrieren und die Anzahl Transplantationen erhöhen, wie Swisstransplant in einer Mitteilung schreibt.
Foedus wurde im Rahmen eines EU-Projekts entwickelt mit dem Ziel den grenzübergreifenden Organaustausch zu optimieren. Gegenwärtig machen 14 Staaten bei Foedus mit. Dank der Zusammenarbeit konnten seit Juni 2015 fast 1000 Organe über dies Plattform angeboten werden. Mittlerweile gibt es auf Foedus rund 18 Organangebote pro Monat. Am meisten ausgetauscht wurden bisher Spenderlebern, gefolgt von Herzen, Lungen und Nieren.
Die auf der Karte blau gefärbten Länder sind Mitglieder von Foedus. Die skandinavischen Länder haben eine eigene Austausch-Organisation, Scandiatransplant. Die grün gefärbten Länder, darunter auch Deutschland und Österreicht, gehören zu Eurotransplant. Es wird gegenwärtig diskutiert, nächstes Jahr Eurotransplant und Foedus zusammenzuführen. | Foedus