Die ETH will klinische Forschung betreiben

Medizin als Themenschwerpunkt: Christian Wolfrum unterstützt neu die Weiterentwicklung der medizinischen Forschung an der ETH.

, 25. Juni 2020 um 07:36
image
Die ETH kennt bis jetzt bereits etwa Delegierte für Nachhaltigkeit, Chancengleichheit oder Digitale Transformation: Seit Anfang Juni gibt es auch einen Delegierten für Medizin: Christian Wolfrum. Er ist Studiendirektor des Studiengangs Gesundheitswissenschaften und Technologie. Zudem leitet er seit drei Jahren als Studiendirektor den neuen Bachelorstudiengang Humanmedizin an der ETH. Diesen hat er massgeblich mitaufgebaut.
Sein Ziel als Delegierter ist es, den Forschungsbereich Medizin gemeinsam mit Partnern der Eidgenössische Technische Hochschule zu stärken, wie er in einem Interview auf der Webseite erklärt. Die Hochschule leiste seit Jahren biomedizinische Grundlagenforschung, betreibe Medizintechnik oder bilde eben auch Bachelorstudierende in Humanmedizin aus. «Es liegt aber noch mehr drin», sagt er. 

Noch kein Zugang zu klinischer Forschung

Seine Aufgabe werde es unter anderem sein, neue Forschungsinitiativen zu entwickeln, Ideen aus den einzelnen Departementen und Forschungsgruppen zu bündeln oder die ETH im Medizin-Cluster weiter zu vernetzen. Rund ein Drittel der Professorinnen und -​Professoren haben in ihrer Forschung bereits einen Bezug zur Medizin. 
Es gebe an der Technischen Hochschule in Zürich zudem viele Wissenschaftler, die gerne klinisch forschen möchten, aber noch keinen Zugang dazu hätten. «Dies sollten wir ändern», so der ETH-Professor für Translationale Ernährungsbiologie am Institut für Ernährung und Gesundheit. «Wir wollen Forschenden aller Departemente helfen, klinische Studien zu organisieren und durchzuführen».

Ethik, Ernährung, Digital Health

Zusätzlich möchte die ETH vermehrt Ärztinnen und Ärzte gewinnen, die für eine gewisse Zeit an der Hochschule forschen. Auch bei der Berufung von Professorinnen und Professoren werde man diesen Aspekt angehen müssen, sagt Wolfrum weiter. Nur wenige der rund 540 Professoren sind ausgebildete Ärzte.
Darüber hinaus möchte die Hochschule in der medizinischen Fort-​ und Weiterbildung Akzente setzen. Und zwar in enger Zusammenarbeit zwischen dem Rektorat und dem Bereich des Vizepräsidenten für Forschung. Als Beispiel nennt der neue Medizin-Delegierte nebst den klinischen Studien Bereiche wie Ethik, Ernährungsmedizin oder Digital Health.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Effiziente Desinfektion: Plastikfrei & nachhaltig

Die Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues bieten nachhaltige und effektive Desinfektion. Sie bestehen aus 100% plastikfreien Cellulosetücher und reduzieren CO₂-Emissionen um 25% pro Packung. Mit hoher Reissfestigkeit, grosser Reichweite und Hautverträglichkeit sind sie optimal für Hygiene und Umwelt.

image

Nachhaltig: Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues

HARTMANN erweitert sein Portfolio um die nachhaltigen Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues. Die Tücher werden aus nachwachsenden Rohstoffen gefertigt und vereinen hohe Wirksamkeit, Materialverträglichkeit und Hautfreundlichkeit. Dabei werden Plastikabfall sowie CO₂-Emissionen reduziert.

image

Neuer Leistungsauftrag für die Oberwaid

Die Klinik Oberwaid ist neu auch mit muskuloskelettaler Rehabilitation auf der Spitalliste der Kantone St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden. So kann die Oberwaid auch in diesem Fachgebiet grundversicherte Patienten behandeln und leistet einen wichtigen Beitrag in der Region.

image

Digitales Personaldossier für das Gesundheitswesen

confer! AG bietet ein digitales Personaldossier für Firmen im Schweizer Gesundheitswesen an. Das Besondere? Das digitale Personaldossier lässt sich mit Workflows automatisieren und die Daten werden in der Schweiz gespeichert. Eine Kombination, die im Gesundheitswesen auf grossen Anklang stösst.

image

Zurück in die Vergangenheit: Spitäler wollen Geld vom Kanton

An sich sollten die Kantone ihre Spitäler nicht mehr finanzieren. Doch immer häufiger zahlen die Regierungen trotzdem – und verzerren möglicherweise den Wettbewerb.

image

Luzerner Kantonsspital braucht wohl bald Geld

Die Höhenklinik des Spitals machte 180'000 Franken Verlust - pro Monat. Die Kantonsregierung rechnet damit, dass das Kantonsspital Hilfe braucht.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.