Spital setzt beim Neubau auf das Wissen seiner Mitarbeitenden

Für das neue Frauen- und Kinderspital in Luzern holen die Architekten Ärzte, Pflegepersonal und weitere Mitarbeitende in eine leere Fabrikhalle.

, 18. Mai 2021 um 07:00
image
Wie viel Platz benötigt die Behandlungszone, das Monitoring oder ein Beatmungsgerät? Wo hat es Sitzgelegenheiten für die Angehörigen? Um diese Fragen praxisnah zu beantworten, setzen die Architekten des neuen Kinderspitals und der Frauenklinik des Luzerner Kantonsspitals (Luks) auf das Know-How der Spitalmitarbeitenden.
Die Spitalplanung findet aber nicht in einem Sitzungszimmer statt, sondern in einer leeren Fabrikhalle. Dort bauen Mitarbeitende derzeit die geplanten Räume des zukünftigen Spitals modellartig nach: mit Stellwänden, Klebband und Spitalgeräten. Das Ziel ist es, zu prüfen, ob die Baupläne im Spitalalltag dann auch realisierbar sind. Dabei fliessen viele Verbesserungsvorschläge der Profis ein, wie die Sendung «Schweiz aktuell» berichtet. Zum Beispiel zur Lärmbelastung oder allgemein zu Prozessverbesserungen.
image
Blick in die Fabrikhalle (Screenshot SRF)

Prozesse auf das Gebäude abstimmen

Vor Ort sind Ärztinnen und Ärzte, Pflegepersonal und Patienten. Insgesamt haben bereits über 80 Personen aus dem Luzerner Kantonsspital teilgenommen. Auch Mitarbeitende aus der Informatik oder dem Restaurant.
Projektleiter Daniel Rechsteiner zeigt sich zufrieden mit der Übung. Die Verantwortlichen könnten sehr viel aufnehmen und bekämen gute Inputs. Er ist der Überzeugung, dass die internen Prozesse in der neuen Frauenklinik und im Kinderspital künftig gut auf die Gebäude abgestimmt sind, wie er gegenüber SRF sagt.
image
Einblick ins Geschehen in der Fabrikhalle (Screenshot SRF)


Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Weniger Regionalpolitik, mehr Tech: Wie das Spital neu gedacht werden soll

H+ will das Ende von Spitaltraditionen. Mit einer PwC-Studie skizziert der Verband ein Krankenhaussystem, das sich von regionaler Politik und bisheriger Planung verabschiedet – und zehntausende Stellen einspart.

image

Noch ein Preis für das neue Kantonsspital Baden

Der Neubau des KSB gewann am World Architecture Festival in Miami den Award in der Kategorie «Health». Die Jury würdigt den Bau als Prototyp heilender Architektur – dem in Baden allerdings noch ein Betonklotz im Wege steht.

image

Pharmagelder 2024: Zuwendungen an Schweizer Ärzte steigen leicht

2024 erhielten Ärzte, Spitäler und Fachgesellschaften zusammen 262 Millionen Franken – 16 Millionen mehr als im Jahr davor.

image

Regierung muss Lohn des LUKS-Präsidenten prüfen

195'000 Franken für den Spital-Verwaltungsrats Martin Nufer seien «ausufernd», kritisierte eine Politikerin.

image

Auf dem richtigen Weg

Der Markt für Krankenhaus-Informationssysteme (KIS) befindet sich in einer Phase tiefgreifender Transformation. Die aktuellen Trends und Herausforderungen der Branche sowie die Erwartungen der Kliniken beleuchtet Dirk Müller, Director Product Management CIS4U bei Dedalus HealthCare.

image

Kinderspital Zentralschweiz testet «Martha’s Rule»

Nach einem tragischen Todesfall führt das KidZ ein neues Warn- und Eskalationssystem ein: Es stellt sicher, dass Eltern gehört werden, wenn sie Alarm schlagen.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.