CHUV lanciert globales Zika-Register

Das neue Register der Waadtländer Uniklinik nimmt am Zika-Virus erkrankte Frauen während Schwangerschaften auf – weltweit.

, 16. August 2016 um 08:03
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Das Register soll möglichst viele Frauen erfassen, die während der Schwangerschaft vom Zika-Virus betroffen sind, schreibt das Universitätsspital in Lausanne in einer Mitteilung.
Für die Forscher sind grossangelegte epidemiologische Studien notwendig, um das Ziku-Virus zu analysieren. Bislang führen einzig die USA ein Register, aber nur für ihr Territorium.
«Wir hatten die Idee bei der Feststellung, dass zahlreiche Fragen zum Virus unbeantwortet bleiben und eine Antwort nur durch eine grosse Anzahl untersuchter Fälle gegeben werden kann», erklärt David Baud vom Centre hospitalier universitaire vaudois (CHUV).
Die Erkenntnisse veröffentlichten die Forscher vom Universitätsspital Lausanne am Dienstag in «The Lancet Infectious Diseases».

Alice Panchaud, Manon Vouga, Didier Musso, David Baud: «An international registry for women exposed to Zika virus during pregnancy: time for answers», in: ««The Lancet Infectious Diseases», Volume 16, No. 9, September 2016

Mit Geburtshelfern zusammenarbeiten

Die Wissenschaftler wollen in weiterführenden Studien unter anderem die Frage beantworten, ob die Übertragung durch Geschlechtsverkehr ebenso gefährlich ist wie jene durch Mücken.
Um die notwendigen Daten zu Zika-Erkrankungen zu erhalten, hat das CHUV 4'000 Anfragen zur Zusammenarbeit an Geburtshelfer rund um die Welt versandt. 
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