Die Ophthalmologen wenden sich vom fmCH-Verband ab. In einer Abstimmung wurde mit über 80 Prozent Mehrheit beschlossen, aus dem Verband der chirurgisch und invasiv tätigen Ärztinnen und Ärzte (fmCH) auszutreten.
In den vergangenen beiden Jahren habe die Fachgesellschaft festgestellt: Die fmCH habe die Erwartungen der SOG in Bezug auf eine erfolgreiche und vertrauensvolle Zusammenarbeit nicht erfüllt. Dies geht
aus einem Brief in der «Schweizerischen Ärztezeitung» hervor. Die SOG engagiert sich für Rahmenbedingungen für die in der Schweiz tätigen Augenärzte und deren Patienten.
Erst Vertrag mit Santésuisse
Die Augenärzte-Gesellschaft zieht deshalb Konsequenzen und hat die Mitgliedschaft in der fmCH per Ende März gekündigt. Somit sei die SOG nach einer 15-monatigen Kündigungsfrist ab Anfang Juli 2020 nicht mehr Mitglied im Dachverband der chirurgisch und invasiv tätigen Fachgesellschaften und drei Berufsverbänden.
Erst noch im vergangenen Frühling hat der Krankenversicherer-Dachverband Santésuisse mit dem Verband fmCH einen Vertrag für ambulante Pauschaltarife unterzeichnet – und so einen Systemwechsel vorgespurt,
wie Medinside berichtete. Ein erstes Paket solcher ambulanten Leistungspauschalen gab es offenbar bereits für den Fachbereich Augenchirurgie. Eine Anfrage, ob diese Verträge zustande gekommen sind oder warum nicht, liess Santésuisse bislang unbeantwortet.
Dann Einigung mit Helsana, Sanitas und KPT
Im Herbst 2018 ist dann bekannt geworden, dass sich die Augenärzte-Gesellschaft SOG und die HSK auf
Sammelpreise für mehrere chirurgische Eingriffe einigen konnten. Für die Operation des Grauen Stars vereinbarte die Einkaufsgemeinschaft
(Helsana, Sanitas, KPT) mit der SOG beispielsweise eine Pauschale von 1'900 Franken.
Die Vereinbarung sei der umfassendste ambulante Pauschalvertrag, den HSK jemals mit einer Fachgesellschaft abgeschlossen habe, hiess es damals. Die SOG und die HSK möchten mit dem neuen Vertrag bessere Anreize zur Senkung der Materialkosten schaffen.