Annika Frahsa wurde für zunächst vier Jahre zur Assistenzprofessorin für Community Health an der Universität Bern ernannt. Community Health, auf deutsch sozial-räumliche Gesundheitssystemforschung, befasst sich mit der Gesundheitsförderung unter Einbezug der Bevölkerung.
Frahsa studierte Politikwissenschaft und promovierte in Sportwissenschaft in Erlangen-Nürnberg. Zuletzt hat sie ihre Habilitation im Bereich Sozial- und Gesundheitswissenschaften in Tübingen eingereicht. Zu den Forschungsschwerpunkten der neuen Assistenzprofessorin gehören soziale Faktoren von Gesundheit und Ungleichheit im Gesundheitssystem oder Strategien für Gemeinden und Quartiere.
Interdisziplinarität in der Medizin
Für die Universität Bern ist die Professur laut Mitteilung ein wichtiges und bisher fehlendes Element im Bereich Gesundheitsforschung. Rektor Christian Leumann geht davon aus, dass diese Professur viel Potenzial berge, den bisher wenig beachteten Bereich Community Health voranzubringen.
Für die Medizinische Fakultät der Uni Bern eröffnen sich zahlreiche Möglichkeiten zur interdisziplinären Zusammenarbeit, wie Dekan Claudio Bassetti sagt. Beispielsweise zur Sportwissenschaft oder zur Psychologie. Er spricht von einem «sehr zukunftsträchtigen Forschungsansatz», der die Stiftungsprofessur schweizweit einzigartig mache.
Stiftung Lindenhof sponsert fünf Millionen Franken
Die Stiftungsprofessur ist auf zehn Jahre angelegt und wird durch die
Stiftung Lindenhof Bern mit fünf Millionen Franken unterstützt. Die Partnerin des Schweizerischen Roten Kreuzes engagiert sich seit über einem Jahrhundert im gemeinnützigen und humanitären Bereich. Seit 2013 finanziert die Stiftung auch Projekte aus Lehre und Forschung im Bereich Medizin und Pflege.