Deutscher Krebspreis für Basler Forscher

Walter Weber vom Universitätsspital Basel hat die weltweit grösste Forschungsgruppe für Brustkrebschirurgie aufgebaut – und wurde dafür ausgezeichnet.

, 8. April 2025 um 14:36
image
Bild: USB
Walter Weber, Chefarzt der Brustchirurgie am Universitätsspital Basel, wird mit dem Deutschen Krebspreis 2025 ausgezeichnet.
«Walter Weber erhält den Deutschen Krebspreis 2025 in der Kategorie 'Klinische Forschung' für seine wegweisenden Arbeiten zur Brustkrebsbehandlung. Als weltweit anerkannter Experte hat er durch Forschung und klinische Innovationen die chirurgische Behandlung von Brustkrebspatientinnen massgeblich verbessert», heisst es in der Mitteilung der Deutschen Krebsgesellschaft.
Die Auszeichnung würdigt insbesondere auch den Aufbau des weltweit grössten Netzwerks für chirurgische Fragestellungen bei Brustkrebs.
Das von Weber gegründete Oncoplastic Breast Consortium (OPBC) vereint über 800 Mitglieder aus 97 Ländern. Ziel des Netzwerks ist es, die operative Behandlung von Brustkrebs weiterzuentwickeln, wissenschaftlich zu fundieren und international besser zu vernetzen. Dabei stehen moderne, schonende Operationsverfahren im Fokus – etwa die möglichst vollständige Tumorentfernung mit gleichzeitiger (Teil-)Rekonstruktion der Brust.
Ein zentrales Merkmal des OPBC ist die konsequente Einbindung von Patientinnenvertreterinnen. Sie wirken von Beginn an in allen Projektphasen mit – von der Studienplanung bis zur Auswertung. Dieses partizipative Forschungsmodell trägt dazu bei, dass die tatsächlichen Bedürfnisse von Patientinnen stärker berücksichtigt werden und gilt international als wegweisend.

«Weniger ist mehr»

Mit seinem Ansatz einer evidenzbasierten, individuellen und praxisnahen Brustchirurgie bringt Weber Forschungsergebnisse direkt in die Versorgung ein – auch am Basler Brustzentrum. Ein aktueller Schwerpunkt seiner Arbeit ist die sogenannte chirurgische De-eskalation: Ziel ist es, operative Eingriffe auf das medizinisch Notwendige zu reduzieren, ohne die Wirksamkeit zu gefährden, schreibt das USB in einer Mitteilung.
«Weniger ist mehr», betont Weber. «Wir haben grosse Fortschritte erzielt, doch viele wichtige Forschungsfragen sind noch offen – oft fehlen die personellen und finanziellen Ressourcen. Die Brustchirurgie muss weiter optimiert und stärker individualisiert werden.»

Der Preis, verliehen von der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Krebsstiftung, zählt zu den renommiertesten Auszeichnungen in der Onkologie. Er wird jährlich in den Kategorien Translationale Forschung, Klinische Forschung, Experimentelle Forschung und Versorgungsforschung vergeben.

  • USB
  • personelles
  • Onkologie
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

KSGL: Alexander Penssler wird CEO

Alexander Penssler übernimmt die Leitung des Kantonsspitals Glarus von Stephanie Hackethal. Bislang leitete er die Integrierte Psychiatrie Winterthur – Zürcher Unterland.

image

H+ strukturiert Geschäftsbereich Tarife neu

Der Spitalverband H+ trennt die stationären und ambulanten Tarifthemen künftig in zwei Abteilungen. Roger Scherrer übernimmt per 1. Juni 2026 die Leitung des Geschäftsbereichs und wird Mitglied der Geschäftsleitung.

image

Zollikerberg: Chefarztwechsel in der Klinik für Innere Medizin

Ab Juli 2026 übernimmt Gregor Lindner die Klinik für Innere Medizin am Spital Zollikerberg von Ludwig Theodor Heuss, der die Abteilung 18 Jahre lang geleitet hat.

image

KSA: Neuer Leitender Arzt in der Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie

Riccardo Schweizer wird Leitender Arzt in der Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie am Kantonsspital Aarau – mit Schwerpunkt auf rekonstruktiver Brust- und Lymphchirurgie.

image

USB: Partnerschaft für Tumorchirurgie in Basel

Das Universitätsspital Basel und die Urologie-Klinik «Alta uro» starten eine Kooperation: Hochkomplexe Operationen werden am USB konzentriert, während die patientennahe Versorgung vor Ort erhalten bleibt.

image

Spital Thusis: Neuer Chefarzt für Chirurgie und Orthopädie

Christian Schrofer übernimmt die Leitung der Chirurgie und Orthopädie am Spital Thusis und führt die bislang getrennten Abteilungen künftig gemeinsam.

Vom gleichen Autor

image

Lohnrunde in Berner Spitälern: Insel Gruppe steigert, Regionalspitäler zurückhaltend

Nach der Nullrunde 2025 erhalten die Mitarbeitenden der Berner Spitäler 2026 leichte Lohnerhöhungen – mit deutlichen Unterschieden zwischen der Insel Gruppe, Kliniken und Regionalspitälern.

image

UPK Basel: Wechsel an der Spitze

Nach 14 Jahren tritt Konrad Widmer als Präsident der Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel zurück. Katja Schott-Morgenroth übernimmt den Vorsitz, Jürg Nyfeler rückt in den Verwaltungsrat nach.

image

Obwalden führt Entschädigung für Bereitschaftsdienst ein

Hausärzte, die im ambulanten Notfalldienst Patienten betreuen, erhalten künftig eine stündliche Entschädigung. Der Schritt soll die Attraktivität des Standorts erhöhen.