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Mehr Durchblick bei der Medikation

Das Klinikum Dritter Orden München-Nymphenburg führte im Juli 2023 ORBIS Medication ein, was Ärzten, Pflegekräften und Apothekern mehr Infos zur Medikationsanordnung gibt. Mit der Folgelösung Smart Medication BI4H erwartet die Klinik nun schnellere Auswertungen, mehr Transparenz und höhere Qualität.

, 23. November 2025 um 23:00
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Das Klinikum Dritter Orden München-Nymphenburg hat in den vergangenen Jahren einen wichtigen Schritt in der Digitalisierung seiner Prozesse unternommen: Im Juli 2023 hat das Haus die Einführung von ORBIS Medication abgeschlossen. Seitdem stehen Ärzten, Pflegekräften und Apothekern deutlich mehr Informationen rund um die Medikamentenanordnung und -verabreichung zur Verfügung.
Die Einführung von ORBIS Medication eröffnet dem Klinikum einen wahren Datenschatz. „Mit der Lösung bekommen wir sehr viel mehr auswertbare Informationen, die für verschiedenste Analysen interessant sind“
, erklärt Tassja-Karolin Weber, Projektleiterin im Bereich Digitalisierung am Klinikum.
Deshalb sind im Anordnungsprozess heute viel mehr Daten berücksichtigt – von Allergien über Kontraindikationen bis hin zu Wechselwirkungen und Fachinformationen der Arzneimittel. Das macht die Medikamentenanordnungen zwar komplexer, für die Pflegekräfte sind die Medikationsanordnungen jedoch viel eindeutiger und transparenter. Mit einer umfassenden Dokumentation der Verabreichung entsteht ein detailliertes Bild über den gesamten Medikationsprozess – ein Vorteil für Qualität und Patientensicherheit.

Vom TIP HCe Cube zu BI4H

Schon vor der Einführung von Smart Medication BI4H hatte das Klinikum Erfahrungen mit dem TIP HCe Medication Cube gesammelt. In einer Entwicklungspartnerschaft war das Haus auch an anderen Cube-Lösungen im Bereich Nursing beteiligt. Dabei zeigte sich: Der Cube bietet sehr zahlreiche und spezifische Auswertungsmöglichkeiten, weil viele Dimensionen und Kennzahlen vorhanden sind. Allerdings ist die Erstellung von Berichten und Listen für den Alltag von Ärzten, Pflegekräften und Apothekern zu komplex und zu zeitaufwendig.
„Aus den Rückmeldungen der Anwender wurde klar, dass wir ein Tool benötigen, das Auswertungen einfacher, schneller und intuitiver ermöglicht“
, berichtet Weber.
„So stehen wir nun vor dem spannenden nächsten Schritt: der Implementierung von Smart Medication BI4H.“
Damit steht den Anwendern ein interaktives Instrument zur Verfügung, das verschiedene Berufsgruppen direkt nutzen können. Apotheke, Pflegedirektion, Pflegecontrolling und Ärzte erhalten damit direkten Zugriff auf Daten und relevante Auswertungen.

Neue Möglichkeiten für unterschiedliche Berufsgruppen

Die Einführung von Smart Medication BI4H bringt für alle Beteiligten Vorteile. Pflegekräfte können unkompliziert nachvollziehen, welche Medikamente angeordnet und verabreicht wurden. Zudem ist auch ein Vergleich der Medikamentenverabreichung zwischen mehreren Stationen desselben Fachbereichs möglich, was weitere Standardisierungsmöglichkeiten aufzeigt. „Besonders interessant sind auch Verabreichungsspitzen: Dank Smart Medication BI4H lässt sich genau erkennen, zu welcher Uhrzeit besonders viele Medikamente verabreicht werden. So wird einerseits der Arbeitsaufwand von Pflegekräften sichtbar und andererseits können daraus Steuerungsmaßnahmen abgeleitet werden, etwa eine optimierte Personaleinsatzplanung“, so Weber.
Für Ärzte stehen Auswertungen auf Anordnungsebene im Vordergrund. Auch Fragen rund um Antibiotikaanordnungen, Kontraindikationen oder interdisziplinäre Medikationsprüfungen lassen sich gezielt analysieren. Besonders im Fokus stehen die Antibiotikagaben nach Behandlungsdauer. Die Apotheke wiederum profitiert von der Möglichkeit, Auswertungen auf Medikamentenebene tagesaktuell oder rückwirkend durchzuführen – zum Beispiel nach ATC-KCodes, die eine internationale Klassifikation von Arzneimitteln darstellen. Das Antibiotic Stewardship Team, kurz ABS-Team, kann prüfen, ob Anordnungen leitliniengerecht erfolgen.
„Alle Berufsgruppen gewinnen durch die Lösung an Selbstständigkeit“
, betont Weber.
„Sie können ihre Fragestellungen gezielt beantworten und müssen nicht jedes Mal über das Medizincontrolling gehen.“

Kontinuierliche Qualitätsverbesserung als Ziel

Die hohe Daten- und Informationsmenge durch ORBIS Medication nutzt das Klinikum Dritter Orden München-Nymphenburg strategisch: zur Abrechnung der zustehenden Vergütung und zur Ableitung qualitätsverbessernder Maßnahmen für eine höhere Behandlungsqualität und Patientensicherheit. „Falls sich bei den Analysen Auffälligkeiten ergeben, können wir qualitätsverbessernde Maßnahmen ableiten, die sich weiterhin positiv auf Behandlungsqualität und Patientensicherheit auswirken“, betont Weber.
Sie rechnet weiterhin mit einer kontinuierlichen Qualitätsverbesserung, da einzelne Berufsgruppen dank Smart Medication BI4H selbst schnell und einfach einen Überblick über Medikamentenanordnungen, -verabreichungen oder Falldetails erhalten. Die Lösung ergänzt die bisherigen Auswertungen des Medizincontrollings über den Medication Cube sowie die Auswertungsmöglichkeiten der Materialwirtschaft optimal.

Implementierung mit Augenmaß

Derzeit befindet sich die neue Lösung noch in der Vorbereitungs- und Implementierungsphase. Geplant ist, dass Stationsleitungen künftig regelmäßig Auswertungen vom Pflegecontrolling erhalten und Apotheker und Chef- oder leitende Oberärzte einen eigenen Zugang bekommen. Damit könnten sie notwendige Auswertungen selbst erstellen – schnell, flexibel und ohne zusätzliche Schnittstellen.

Herausforderungen im Blick

Bei aller Begeisterung für die neuen Möglichkeiten bleiben Herausforderungen bestehen. Der Schutz personenbezogener Daten steht dabei an erster Stelle, weshalb die personenbezogenen Auswertungen bewusst ausgeblendet wurden. Das Klinikum arbeitet zudem an einem detaillierten Rollen- und Rechtekonzept, um die Einsicht in sensible Daten wie Medikamentenpreise klar zu regeln.
Weber zeigt sich bisher beeindruckt:
„Die Lösung ist sehr übersichtlich aufgebaut, gut visualisiert und einfach zu bedienen. Man erhält sehr schnell einen Überblick und kann Auswertungen erstellen.“
Das Klinikum überlegt bereits, bestimmte Auswertungen regelmäßig zum Quartalsende durchzuführen, um einen kontinuierlichen Überblick zu haben und stetig qualitätsverbessernde Maßnahmen abzuleiten.

Potenziale für die Zukunft

Für die Weiterentwicklung von Smart Medication BI4H hat das Klinikum konkrete Vorstellungen: Die Auswertung der geplanten Verabreichungen, eine Nachrichtenfunktion außerhalb des Moduls, ein Absprung in ORBIS zur detaillierten Falleinsicht, eine Hierarchie-Darstellung innerhalb der Filter für Diagnosen und Prozeduren sowie die Verbindung zwischen Medikamenten und Zusatzentgelten stehen auf der Wunschliste.
„Unser Ziel ist, dass jede Berufsgruppe die Daten so nutzen kann, wie sie es braucht – schnell, einfach und zuverlässig“
, betont Tassja-Karolin Weber.
„Damit schaffen wir nicht nur Transparenz, sondern verbessern auch weiterhin nachhaltig die Qualität und Sicherheit der Behandlung.“
  • dedalus
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