Ärzte ohne Grenzen: Zwei Mitarbeiter bei Angriff getötet

Im westafrikanischen Land Burkina Faso ist es zu einem brutalen und vorsätzlichen Angriff auf vier Mitarbeitende der Hilfsorganisation gekommen.

, 20. Februar 2023 um 11:52
image
Burkina Faso, Westafrika. | Noelie Sawadogo/MSF
Letzte Woche ist es im westafrikanischen Land Burkina Faso zu einem brutalen Angriff auf Mitarbeitende der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) gekommen. Laut Angaben der Organisation wurde ein eindeutig gekennzeichnetes Fahrzeug mit vier MSF-Mitarbeitenden auf einer Strasse im Nordwesten des Landes unweit der Grenze zu Mali von Bewaffneten beschossen.
Zwei Mitarbeiter (34 und 39 Jahre alt) kamen dabei ums Leben. Die beiden anderen Mitarbeiter konnten entkommen. Die Opfer, beide aus Burkina Faso, waren laut Medienmitteilung seit Juli 2021 als Fahrer, beziehungsweise seit Juni 2020, als Leiter der Logistik angestellt.

Absichtlicher Angriff

«Wir sind schockiert und empört», wird Isabelle Defourny, Präsidentin von MSF-Frankreich, zitiert. Die Hilfsorganisation hat inzwischen ihre Arbeit in dem westafrikanischen Land vorübergehend eingestellt. Bis auf Weiteres werde die Organisation dort nur noch in lebensbedrohlichen Notfällen helfen.
Der Schritt sei nötig, um die Risiken zu analysieren, denen die Teams derzeit ausgesetzt seien. «Wir wollen ausserdem erneut die inakzeptable Natur dieses Angriffs auf Kollegen betonen, die in einem deutlich gekennzeichneten MSF-Fahrzeug während ihrer medizinischen Arbeit unterwegs waren», heisst es weiter.
Es handle sich um einen absichtlichen und vorsätzlichen Angriff auf ein eindeutig identifizierbares humanitäres Team während seiner medizinischen Arbeit, so Defourny weiter.
  • ärzte
  • Ärzte ohne Grenzen
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

«Schauen Sie genau, wen Sie heiraten – das meine ich ernst.»

Seilschaften, starre Regeln und intransparente Gehälter bremsen Frauen auf dem Weg zur Chefarztposition. Rückhalt daheim ist entscheidend – und Teilzeit ist problematisch: Das sagt Susanne Renaud, Chefärztin Neurologie am Spital Neuenburg.

image

«Als Arzt nach Deutschland – warum nicht?»

Für Schweizer Assistenzärzte kann die Arbeit an einem deutschen Krankenhaus interessant sein. Die Nachfrage steige, sagt Martin Werner von DocsGoSwiss im Kurzinterview.

image

Zwei neue Ärztinnen in Hasliberg

Ab 1. Mai 2025 verstärken Dr. med. Stefanie Zahner-Ulrich und Dr. med. (SRB) Sonja Krcum Cvitic das Team der Rehaklinik Hasliberg. Mit ihren fundierten Erfahrungen in Allgemeiner Innerer Medizin bzw. Physikalische Medizin und Rehabilitation erweitern sie gezielt die medizinische Kompetenz der Klinik

image

Forschung und Praxis: Synergien für die Zukunft

Dr. Patrascu erklärt im Interview die Verbindung von Forschung und Praxis an der UFL. Er beschreibt die Vorteile des berufsbegleitenden Doktoratsprogramms in Medizinischen Wissenschaften und zeigt, wie die UFL durch praxisnahe Forschung und individuelle Betreuung Karrierechancen fördert.

image

Münchner Arzt vor Gericht wegen Sex während Darmspiegelung

Ein Arzt soll während Koloskopien 19 Patientinnen sexuell missbraucht haben. Er sagt, die Vorwürfe seien erfunden und eine Intrige.

image

Pflege- und Ärztemangel: Rekordwerte bei offenen Stellen

Die Gesundheitsbranche bleibt führend bei der Suche nach Fachkräften. Laut dem neuen Jobradar steigen die Vakanzen in mehreren Berufen wieder – entgegen dem allgemeinen Trend auf dem Arbeitsmarkt.

Vom gleichen Autor

image

Kinderspital verschärft seinen Ton in Sachen Rad-WM

Das Kinderspital ist grundsätzlich verhandlungsbereit. Gibt es keine Änderungen will der Stiftungsratspräsident den Rekurs weiterziehen. Damit droht der Rad-WM das Aus.

image

Das WEF rechnet mit Umwälzungen in einem Viertel aller Jobs

Innerhalb von fünf Jahren sollen 69 Millionen neue Jobs in den Bereichen Gesundheit, Medien oder Bildung entstehen – aber 83 Millionen sollen verschwinden.

image

Das Kantonsspital Obwalden soll eine Tochter der Luks Gruppe werden

Das Kantonsspital Obwalden und die Luks Gruppe streben einen Spitalverbund an. Mit einer Absichtserklärung wurden die Rahmenbedingungen für eine künftige Verbundlösung geschaffen.