Wie die Stadt Schaffhausen ihr Pflegepersonal halten will

Damit die städtischen Alterszentren und Spitex-Dienste mithalten können, gibt es unter anderem fünf zusätzliche freie Tage.

, 13. Dezember 2023 um 15:53
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Altstadt von Schaffhausen im Winter  |  Bild: Hauserphoton / Wikimedia Commons.
Was kann man tun, um das Pflegepersonal zu halten? Zu diesem überall drängenden Thema debattierte das Parlament von Schaffhausen – der Grosse Stadtrat – am Dienstag einen Abend lang. Die Stadtregierung hatte ein Paket vorgelegt, um die Pflegenden in den städtischen Alterszentren sowie die städtischen Spitex-Angestellten besser zu stellen.
Denn alleine in Schaffhausen sind aktuell 30 Stellen in diesem Bereich unbesetzt. Konkret sah das Paket vor:
  • fünf zusätzliche freie Tage im Jahr (bei 100 Stellenprozent);
  • mehr Lohn: Die Lohnsummen wurden um 3 Prozent (was teils für Harmonisierungen verwendet wird);
  • Einspringzulagen;
  • höhere Nachtpikettdienste;
  • deutlich mehr Stellenprozente in diesen Bereichen, um die Belastung des bisherigen Personals zu dämpfen;
  • ein neues Führungsmodell: «Shared Governance». Dabei wird die Führung auf drei Personen verteilt – Personalführung, Fachexpertise und Ausbildung;
  • eine Informationskampagne für 76'000 Franken.
Bei den letzten Punkten gab es Widerstand im Parlament, wie die «Schaffhauser Nachrichten» berichten: Der Ausbau um 1,6 Vollzeitstellen für die Fach- und Ausbildungsexpertin wurden gestrichen, ebenso das Geld für die Informationskampagne.
Zum Beschlussprotokoll des Stadtrates

  • pflegefachpersonal
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  • Fachkräftemangel
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