Wie die Generation Z denkt und arbeitet

Für Menschen, die zwischen Ende der 1990er Jahre und Anfang 2010 geboren wurden, ist Arbeit der zweitwichtigste Aspekt ihrer Identität. Das ist unter anderem das Ergebnis einer grossen Umfrage in über 40 Ländern.

, 8. Juni 2023 um 11:00
image
Die Beratungsfirma Deloitte hat über 14'400 Personen der Generation Z und 8'300 Millennials aus 44 Ländern befragt. | Unsplash
Eine kürzlich von der Unternehmensberatung Deloitte durchgeführte Umfrage zeigt, dass die Arbeitgeber zwar Fortschritte bei der Gewinnung der jüngsten Mitglieder der Arbeitnehmerschaft gemacht haben, dass es aber noch ein langer Weg ist, bis die Generation Z mit der Flexibilität und dem sozialen Einfluss ihrer Unternehmen vollständig zufrieden ist.
Die Generation Z (Gen Z) umfasst die Gruppe der Menschen, die etwa zwischen Ende der 1990er und Anfang der 2010er Jahre geboren wurden. Sie ist die Nachfolgegeneration der Millennials (auch Generation Y genannt) und die erste Generation, die mit digitalen Technologien und dem Internet aufgewachsen ist.
Die wichtigsten Ergebnisse der Studie sind:
  • Arbeit wird von den Mitgliedern der Gen Z als zweitwichtigster Aspekt ihrer Identität angesehen - nach Familie und Freunden, aber noch vor Hobbys, Musik und Sport.
  • 34 Prozent der Gen Z-Mitglieder sind mit ihrer Work-Life-Balance zufrieden, verglichen mit 21 Prozent im Jahr 2019. Diese Zufriedenheit ist mit flexiblen Arbeitsmöglichkeiten gestiegen – 2019 hatten 36 Prozent der Gen Z-Mitglieder flexible oder Remote-Arbeitsmodelle, 2023 werden es 61 Prozent sein.
  • 33 Prozent der Gen Z-Mitglieder sind mit den Bemühungen ihres Arbeitgebers um Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion zufrieden, im Vergleich zu 24 Prozent im Jahr 2019. 30 Prozent sind mit dem gesellschaftlichen Einfluss ihres Arbeitgebers zufrieden, im Vergleich zu 23 Prozent im Jahr 2019.
  • Mitglieder der Generation Z glauben, dass sie ihre Organisation am meisten durch die Produkte und Dienstleistungen, die sie ihren Kunden anbieten, positiv beeinflussen können (35 Prozent). Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion sind der zweithäufigste Bereich, in dem sie glauben, etwas bewirken zu können (34 Prozent).
  • Die grösste Sorge der Gen Z sind die Lebenshaltungskosten, die von 35 Prozent der Befragten genannt wurden. Arbeitslosigkeit bereitet 22 Prozent der Befragten Sorgen. Diese wirtschaftlichen und arbeitsbezogenen Sorgen übertreffen die Sorgen über den Klimawandel (21 Prozent), die psychische Gesundheit ihrer Generation (19 Prozent) und Kriminalität/persönliche Sicherheit (17 Prozent).
  • Wenn die Mitglieder der Generation Z in die Zukunft blicken, geben 56 Prozent an, dass es schwieriger wird, eine Gehaltserhöhung zu verlangen. 52 Prozent gaben an, dass es schwieriger oder unmöglich sein wird, einen neuen Job zu finden, und die Hälfte glaubt, dass es schwieriger oder unmöglich sein wird, befördert zu werden.
  • Diese Sorgen wirken sich auch auf die Zukunftspläne der Generation Z aus. Die Hälfte gab an, dass es schwieriger oder unmöglich sein wird, eine Familie zu gründen, und 61 Prozent sagten dasselbe über den Kauf eines Eigenheims.
  • 46 Prozent der Gen Z fühlen sich die meiste Zeit oder immer gestresst oder ängstlich.
Für die «Studie 2023 Gen Z and Millennial Survey» von Deloitte wurden über 14'400 Personen der Generation Z und 8'300 Millennials aus 44 Ländern befragt.
  • arbeitswelt
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

Der Mangel an selbständigen Ärzten wird sich nicht bessern

Eine Befragung – auch von Medizinstudenten – zeigt, dass ein unnötiger Flaschenhals bei der Organisation der Praktikumsplätze besteht.

image

Temporärarbeit in der Pflege: (K)ein Problem!

«Zu teuer, zu flexibel, zu problematisch?» Die Kritik an Temporärarbeit reisst nicht ab. Doch David Paulou, Direktor der grössten Schweizer Personalberatung im Gesundheitswesen, hält dagegen – mit Fakten, die das gängige Bild infrage stellen.

image

«Nulltoleranz» gegenüber Aggressionen am Spital Wallis

68 Prozent mehr Fälle von asozialem Verhalten in zwei Jahren – Eine neue Richtlinie und eine Sensibilisierungskampagne sollen künftig das Personal vor Übergriffen durch Patienten und Angehörige schützen.

image

Chirurgin oder Mutter? Wenn Karriere und Kinderwunsch kollidieren

Lange Arbeitszeiten, starrer Ausbildungsweg, kaum Spielraum für Teilzeit: Junge Chirurginnen verschieben oft ihre Mutterschaft. Das hat Konsequenzen – auch fürs Fachgebiet.

image

Zulassungs-Stau bei SIWF und MEBEKO: Zürich reagiert

Lange Wartezeiten bei der Titelanerkennung gefährden die medizinische Versorgung. Nun passt das Zürcher Amt für Gesundheit seine Praxis an und erlaubt es teilweise, Ärztinnen und Ärzte provisorisch einzusetzen.

image

Universitätsmedizin bleibt Männersache – trotz Lippenbekenntnissen

In der Westschweiz liegt der Frauenanteil in Top-Arztpositionen höher als in der Deutschschweiz. Eine neue Auswertung der Universitätsspitäler zeigt regionale Unterschiede – und ein nach wie vor tiefes Gesamtniveau bei den Spitzenpositionen.

Vom gleichen Autor

image

Kantonsspital Glarus verliert GL-Mitglied

Thomas Kühnis, Chef der Finanzen, Informatik und Betriebe, verlässt nach neun Jahren die Geschäftsleitung des Kantonsspitals Glarus.

image

Neue Ärzte-Tarife auf dem Weg zur Genehmigung

Die Tarifpartner beantragen wie geplant die Genehmigung eines Tarifsystems aus ambulanten Pauschalen und Tardoc.

image

Schatten über dem Verkauf des Spitals Flawil

Wurden beim Verkauf des Spitals Flawil die Vertragspartner getäuscht? Mehrere Kantonsparlamentarier verlangen Antworten von der St.Galler Regierung.