Verkauf von Cannabis in Basler Apotheken verzögert sich

Das Pilotprojekt «Weed Care» zum regulierten Cannabisverkauf in Basel kann nicht wie geplant Mitte September starten. Grund ist die mangelnde Qualität der Produkte.

, 14. September 2022 um 07:17
image
Das Pilotprojekt «Weed Care» soll eine Diskussionsgrundlage für eine künftige verantwortungsvolle Cannabispolitik liefern. | zvg
Mitte August informierte das Gesundheitsdepartement des Kantons Basel-Stadt über den Start des regulierten Cannabisverkaufs im Rahmen des Pilotprojekts «Weed Care» in Basler Apotheken. Das Projekt stiess auf ein grosses Interesse: Knapp 700 Personen meldeten sich an. 370 Personen wurden letztlich zum Pilotprojekt zugelassen.
Das Ziel: Die gemeinsame Studie des Gesundheitsdepartements Basel-Stadt, der Universitären Psychiatrischen Kliniken und der Universität Basel untersucht die gesundheitlichen Auswirkungen des regulierten Cannabisverkaufs. Die daraus gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse sollen eine Diskussionsgrundlage für eine künftige verantwortungsvolle Cannabispolitik liefern.
Das Wissen um die Bestandteile der Cannabisprodukte ist aus Public Health-Sicht einer der grössten Vorteile der Pilotprojekte gegenüber der aktuellen Situation und dem Erwerb des Cannabis auf dem Schwarzmarkt. «Die Konsumierenden können so vor Verunreinigungen, welche die Gesundheit gefährden, geschützt werden», schreibt das Gesundheitsdepartemennt.

Neues Datum in den Sternen

Die Cannabisprodukte haben einen in der Verordnung über Pilotversuche nach dem Betäubungsmittelgesetz vorgeschriebenen Qualitätsstandard knapp nicht erfüllt. Wie die «Basler Zeitung» schreibt, sollen «Pestizide das legale Kiffen verzögern».
«Es ist uns ein zentrales Anliegen, qualitativ hochstehende Studienprodukte anbieten zu können», betont das Gesundheitsdepartement in einer neuen Mitteilung an die Medien.
«Die Cannabisprodukte werden nun nochmals von einer unabhängigen Stelle analysiert, weshalb sich der Verkaufsstart verzögert», heisst es. Gleichzeitig sollen alternative Lösungswege geprüft werden. Das neue Datum des Verkaufsstartes werde zu gegebenem Zeitpunkt mitgeteilt.
Trotz der aktuellen Verzögerung sollen die Einschlussgespräche mit Studienärzten wie geplant ab dem 15. September stattfinden. Allerdings können die in die Studie eingeschlossenen Teilnehmenden Studiencannabis erst zu einem späteren Zeitpunkt in Apotheken kaufen.
  • gesundheitspolitik
  • cannabis
  • basel
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

Rehaklinik Basel wächst: Mehr Betten und neuer Leistungsauftrag

Die Zurzach Care Rehaklinik Basel erhöht die Bettenzahl den Räumlichkeiten des Claraspitals von 27 auf 45.

image

Felix Platter: Nadine Engler wird Direktorin

Seit 2021 gehört Nadine Engler zur Geschäftsleitung der Institution für Altersmedizin. Nun folgt sie auf Jürg Nyfeler, der nach acht Jahren an der Spitze zurücktrat.

image

«Im Gesundheitswesen braucht es Visionen statt Pflästerlipolitik»

Andreas Kistler über wirtschaftliche Zwänge, sinnentleerte administrative Aufgaben und die Entstehung von immer mehr Tätigkeiten, die keinen direkten Nutzen für Patienten stiften.

image

Unispital Basel kauft Claraspital – und spart sich Neubau

Das Universitätsspital Basel übernimmt das Claraspital – und verzichtet im Gegenzug auf den Neubau des Klinikums 3.

image

USB & Claraspital: «Ein Stellenabbau steht nicht im Zentrum»

Die Leitung des Universitätsspitals Basel erwartet, durch den Zusammenschluss mit dem Claraspital noch attraktiver zu werden für Spitzenpersonal.

image

Basel legt Chefärzte-Löhne offen

Alle Chefärzte in Basel-Stadt verdienen weniger als die festgelegte Obergrenze – die Politik fordert mehr Transparenz.

Vom gleichen Autor

image

Kinderspital verschärft seinen Ton in Sachen Rad-WM

Das Kinderspital ist grundsätzlich verhandlungsbereit. Gibt es keine Änderungen will der Stiftungsratspräsident den Rekurs weiterziehen. Damit droht der Rad-WM das Aus.

image

Das WEF rechnet mit Umwälzungen in einem Viertel aller Jobs

Innerhalb von fünf Jahren sollen 69 Millionen neue Jobs in den Bereichen Gesundheit, Medien oder Bildung entstehen – aber 83 Millionen sollen verschwinden.

image

Das Kantonsspital Obwalden soll eine Tochter der Luks Gruppe werden

Das Kantonsspital Obwalden und die Luks Gruppe streben einen Spitalverbund an. Mit einer Absichtserklärung wurden die Rahmenbedingungen für eine künftige Verbundlösung geschaffen.