So voll war es im Kinder-Notfall über die Festtage

Über die Festtage gab es in den Notfall-Stationen der Spitäler grossen Andrang. Dies hauptsächlich wegen harmloser Atemwegsinfektionen.

, 28. Dezember 2022 um 09:51
image
Grosser Andrang im KSB-Kindernotfall am 26. Dezember um die Mittagszeit. Die Behandlungs- und Wartezimmer waren zu diesem Zeitpunkt bereits allesamt belegt. Zwischen 8 und 16 Uhr wurden rund achtzig Kindernotfälle behandelt. zvg
Der Erwachsenen- und Kindernotfall des Kantonsspitals Baden (KSB) stösst an seine Grenzen. Am Stephanstag mussten insgesamt 351 Personen behandelt werden. Dies bedeutet einen Allzeitrekord. Er übertrifft den bisherigen Rekordwert vom 1. und vom 2. Januar 2018 mit jeweils 308 Patienten bei weitem.

Vor allem harmlose Atemwegsinfektionen

Das KSB liefert zwei Gründe für die vielen Patienten: Einerseits sind über die Festtage zahlreiche Hausarztpraxen geschlossen. Zum anderen gibt es derzeit viele Infektionen mit Corona, Grippe und dem RS-Virus. Die Patienten, die den Notfall aufsuchen tun dies derzeit vor allem wegen Atemwegsinfektionen.
Es handelt sich dabei allerdings fast immer um Bagatellfälle. Derzeit sind die Notfall-Mitarbeitenden laut einer Mitteilung des Spitals grossmehrheitlich damit beschäftigt, Patienten mit geringfügigen Leiden und Erkrankungen zu behandeln. Das KSB ruft deshalb dazu auf, den Erwachsenennotfall nur für dringend angezeigte medizinische Behandlungen aufzusuchen. Als alternative Anlaufstellen empfiehlt das KSB die ärztlichen Notrufnummern.

Zunehmend ängstliche Notfall-Besucher

Der KSB-Notfall ist bereits seit Monaten sehr stark frequentiert. Insgesamt rund 90'000 Patienten wurden bisher behandelt. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Zunahme um 18 Prozent. Das über die Weihnachtstage erfahrungsgemäss hohe Patientenaufkommen war heuer weit höher als in den vergangenen Jahren. Eine Trendwende sei derzeit nicht absehbar, teilt das Spital mit.
Auch in anderen Spitälern der Schweiz sind die Notfälle an den Feiertagen stark belastet. Dieses Jahr offenbar besonders stark, weil sich viele Patienten über harmlose Erkältungskrankheiten Sorgen machen und die Spital-Notfälle aufsuchen, obwohl gängige Hausmittel die Symptome lindern könnten und allenfalls ein Anruf auf ein Beratungstelefon genügen würde.
  • spital
  • kantonsspital baden
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Spital Samedan prüft Zusammenschluss mit Kantonsspital Graubünden

Die Stiftung Gesundheitsversorgung Oberengadin untersucht zwei strategische Wege in eine nachhaltige Zukunft.

image

Kantonsspital Aarau: Mehr Betten im Neubau

Wegen einer «unverändert hohen Patientennachfrage» plant das KSA nun doch mehr Betten.

image

Hirslanden: Umbau an der Spitze – näher zu den Regionen

Hirslanden-Zürich-Direktor Marco Gugolz zieht als Regional Operations Executive in die Konzernleitung ein.

image

Was geschieht mit dem Spital Thusis?

Die Stiftung Gesundheit Mittelbünden sucht Wege aus der finanziellen Krise – beraten von PwC. Ein Entscheid soll im Herbst fallen.

image

CSEB: «Herausfordernd, aber zufriedenstellend»

Trotz roten Zahlen und leicht rückläufigen Patientenzahlen gibt sich das Center da sandà Engiadina Bassa optimistisch.

image

Spital STS: Hohe Patientenzahlen bewahren nicht vor Verlust

Sowohl stationär als auch ambulant gab es bei der Spitalgruppe Simmental-Thun-Saanenland 2023 einen Zuwachs.

Vom gleichen Autor

image

SVAR: Neu kann der Rettungsdienst innert zwei Minuten ausrücken

Vom neuen Standort in Hundwil ist das Appenzeller Rettungsteam fünf Prozent schneller vor Ort als früher von Herisau.

image

Kantonsspital Glarus ermuntert Patienten zu 900 Schritten

Von der Physiotherapie «verschrieben»: In Glarus sollen Patienten mindestens 500 Meter pro Tag zurücklegen.

image

Notfall des See-Spitals war stark ausgelastet

Die Schliessung des Spitals in Kilchberg zeigt Wirkung: Nun hat das Spital in Horgen mehr Patienten, macht aber doch ein Defizit.