Frau Basu, Sie haben heute schon alle Positionen in der Medicnova-Klinik besetzt, ohne sie überhaupt ausgeschrieben zu haben. Wie erklären Sie sich das?
Von allen Bewerberinnen und Bewerben wurde ein Grund fürs Interesse genannt – die Chance, hier eine neue Klinik mitaufzubauen. Man will bei so etwas von Anfang an dabei sein.
Welche Rolle spielten regionale Aspekte? Ist es auch etwas einfacher, in Liechtenstein und Umgebung gutes Klinikpersonal zu finden?
Ich komme aus der Gegend von Zürich und kann es daher schwer selber beurteilen. Die Bewerbungen verteilten sich jedenfalls gleichmässig: etwa ein Drittel kam aus Liechtenstein, ein Drittel aus der Schweiz sowie ein Drittel aus dem Bundesland Vorarlberg in Österreich.
Anita Basu
Anita Basu ist Direktorin der Medicnova Privatklinik in Bendern (Liechtenstein). Sie stiess von der Hirslanden Gruppe zum Projekt; in der AndreasKlinik Cham war sie Bereichsleiterin Medizintechnik und zuständig für den operativen Bereich, das Qualitätsmanagement, den Einkauf und die Hygiene. Davor hatte Basu den OP-Bereich des See-Spitals in Kilchberg geleitet.
Hat das hohe Interesse auch mit der Entlöhnung oder mit Fringe Benefits zu tun: Bieten Sie etwas mehr?
Nein. Wir halten uns an die Richtlinien und Lohntabellen von Liechtenstein und St. Gallen.
Sie hatten natürlich auch den Vorteil, dass Sie gewisse besonders schwierige Funktionen nicht besetzen müssen, etwa in der Intensivpflege oder im Notfallbereich.
Ja, aber wir hatten auch in so umkämpften Feldern wie der Anästhesie viele Bewerbungen, seitdem bekannt war, dass hier eine neue Klinik gebaut wird.
Wie kamen die Leute auf Sie zu? Lief das vor allem via Internet – oder spielten auch die Beziehungen des Gründungsteams eine Rolle?
Viele Mitarbeitende schickten Spontanbewerbungen, nachdem sie aus den Medien von unseren Plänen erfahren hatten. Viele davon hatten zuvor das Projekt schon seit den ersten Bekanntgaben 2014 verfolgt und begleitet.
Das Personal tritt seine Stellen frühestens im Dezember oder gar im Januar nächsten Jahres an. Wird die Möglichkeit, sich jetzt bereits für nächstes Jahr festzulegen, am Ende gar als Vorteil empfunden?
Genau. Das zeigt es genau an, dass die künftigen Mitarbeitenden darauf gewartet haben, dass die Klinik eröffnet. Sie wollten die ersten sein.
Die
Medicnova Privatklinik wird sich ab 2017 auf die Fachrichtungen Orthopädie, Gefässchirurgie, Plastische Chirurgie, Urologie sowie Anästhesiologie fokussieren. Sie funktioniert nach dem Belegarztsystem.
Gegründet wurde sie von den acht Ärzten Markus Gassner, Edgar Gopp, Branko Grizelj, Wolfgang Mayer, Rainer De Meijer, Wolfram Müssner, Rolf Risch und Gernot Singer. Die Investitionssumme liegt bei 50 Millionen Franken.