Im Kern wurden die Zahlen bereits vor zwei Monaten veröffentlicht: Zürichs Stadtspitäler Waid und Triemli fuhren 2016 zusammen ein Defizit von etwa 36 Millionen Franken ein, meldete Stadträtin Claudia Nielsen, als sie im März den
Plan zur Fusionierung der beiden Häuser vorstellte.
Die Jahresberichte sind jetzt erschienen, und sie zeigen, dass beide Krankenhäuser bei den Patientenzahlen zwar klar zulegten. Im Triemlispital kletterte die Zahl der stationär versorgten Patienten um 4,2 Prozent (bei leicht tieferer Verweildauer von 5,6 Tagen). Und im ambulanten Bereich erwirtschaftete das Triemli 10 Prozent Mehrerträge – beziehungsweise erbrachte es 5,7 Prozent mehr Leistungen.
Dass trotzdem ein deutlich höherer Verlust als im Vorjahr herauskam, erklärt die Spitalleitung einerseits mit den höheren Kosten durch das neue Bettenhaus; andererseits sei der Case Mix Index um 2,9 Prozent gesunken: Dies hatte Mindererträge von 7,5 Millionen Franken zur Folge.
Auch das Stadtspital Waid behandelte deutlich mehr Patienten als im Vorjahr; stationär verzeichneten alle Kliniken einen Zuwachs (und dabei insbesondere die Fachrichtung Urologie, wo sich die Fallzahlen seit 2014 auf über 400 stationäre Patienten verdoppelten). Auch der Trend hin zu mehr ambulanten Behandlungen zeigte sich auf dem Zürcher Waidberg, wo die Patientenzahlen vieler Ambulatorien 2016 im zweistelligen Bereich stiegen.
Die Veränderung des CMI dient auch im Waidspital zur Erklärung für rötere Zahlen: Der durchschnittliche Schweregrad sank von 1,095 auf 1,056, hauptsächlich wegen Anpassungen bei der Berechnungsmethodik. «Die in der Folge tieferen Fallvergütungen liessen den Aufwandüberschuss im Vergleich zum Vorjahr von 8,5 auf 8,8 Millionen Franken ansteigen», schreibt die Spitalleitung in der Mitteilung zum Jahresbericht.
Triemli: Keine neuen Stellen
Die schrittweise Verbesserung des Ergebnisses sei eine Zielsetzung für die nächsten Jahre, so die Mitteilung weiter. Bekanntlich plant die Stadtregierung, die beiden Häuser zusammenzuführen – zu einem Spital an zwei Standorten. Das Triemli mit rund 500 und das Waidspital mit gut 260 Betten sollen eine führungs- und rechnungsmässige Einheit werden.
Im Triemlispital wirkt seit Mitte letzten Jahres eine Ausgabenbremse. Dabei wurden bis zum Jahresende keine neuen Stellen mehr besetzt, Temporärstellen gab es nur nach verschärften Prüfungen, dasselbe galt für Investitionen und Beschaffungen. Laut dem neuen Bericht wurde damit 2016 auf rund 30 Millionen Franken Investitionen verzichtet.