Triemli schreibt erstmals seit 2012 Verlust

Dabei spielte das neue Bettenhaus in den Jahresabschluss 2015 hinein – aber es gibt auch eine Teilzeit-Problematik.

, 19. Mai 2016 um 10:13
image
  • zürich
  • spital
  • jahresabschluss 2015
  • stadtspital zürich
Das Zürcher Stadtspital Triemli verzeichnete 2015 ein Wachstum bei den Patientenzahlen: Es behandelte stationär 22'614 Personen, ein Plus von 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Der Ertrag wurde denn auch um 8,1 Millionen Franken beziehungsweise 1,9 Prozent gesteigert, er erreichte 433,8 Millionen Franken. Trotzdem resultierte erstmals seit Einführung der Fallpauschalen ein Verlust: Das Minus betrug 10,6 Millionen Franken. 
Die Zahl sei «im Kontext der notwendigen Investitionen in den Ausbau und die Modernisierung zu betrachten», so die Mitteilung aus dem Triemlispital. So seien die Kosten für die Inbetriebnahme des neuen Bettenhauses bereits 2015 angefallen.
Aber auch die Personalausgaben stiegen gegenüber 2014 um 4,6 Prozent auf 272 Millionen Franken – also deutlich mehr als die medizinischen Leistungen. Im Jahresbericht verweist das Stadtspital insbesondere auf die «massiv gestiegenen Kosten für temporäres Personal: ein Trend, der als Folge des Fachkräftemangels schon seit drei Jahren erkennbar ist, der sich mit der anstehenden Inbetriebnahme des neuen Bettenhauses und der damit verbundenen Mehrbelastung der Führungskräfte aber akzentuiert hat.» 
image
Teilzeit- und Vollzeitanstellungen im Zürcher Triemlispital
Insgesamt wies das Triemli letztes Jahr 940 Vollstellen auf – wobei der Geschäftsbericht auch das Durchschnittsalter des Personals ausweist: Es lag bei 41 Jahren. Übers ganze Haus gesehen hatten rund 40 Prozent der Beschäftigten eine Teilzeit-Anstellung; beim ärztlichen Personal erreichte diese Quote knapp 20 Prozent.
Zu Buche schlugen ferner höhere Anlagenutzungskosten von rund 290 Millionen Franken: Dies wegen der erwähnten Investitionen für das neue Bettenhaus – eine Zahl, die in den kommenden Jahren weiter ansteigen wird. 

  • Zum Jahresbericht des Stadtspitals Triemli

Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Spital Samedan prüft Zusammenschluss mit Kantonsspital Graubünden

Die Stiftung Gesundheitsversorgung Oberengadin untersucht zwei strategische Wege in eine nachhaltige Zukunft.

image

Kantonsspital Aarau: Mehr Betten im Neubau

Wegen einer «unverändert hohen Patientennachfrage» plant das KSA nun doch mehr Betten.

image

Hirslanden: Umbau an der Spitze – näher zu den Regionen

Hirslanden-Zürich-Direktor Marco Gugolz zieht als Regional Operations Executive in die Konzernleitung ein.

image

Was geschieht mit dem Spital Thusis?

Die Stiftung Gesundheit Mittelbünden sucht Wege aus der finanziellen Krise – beraten von PwC. Ein Entscheid soll im Herbst fallen.

image

CSEB: «Herausfordernd, aber zufriedenstellend»

Trotz roten Zahlen und leicht rückläufigen Patientenzahlen gibt sich das Center da sandà Engiadina Bassa optimistisch.

image

Spital STS: Hohe Patientenzahlen bewahren nicht vor Verlust

Sowohl stationär als auch ambulant gab es bei der Spitalgruppe Simmental-Thun-Saanenland 2023 einen Zuwachs.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.