Spital Heiden: «Die Chirurgie wird nicht ausgelagert»

André Steiner, der interimistische Chef des Spitalverbundes Appenzell Ausserrhoden, nimmt erstmals öffentlich Stellung zum Modell Heiden. Zudem spricht der frühere Hirslanden-Mann über seine SVAR-Vision.

, 7. November 2016 um 09:19
image
  • spital
  • spitalverbund appenzell ausserrhoden
  • hirslanden
Seit Ende September ist André Steiner CEO ad interim beim Spitalverbund Appenzell Ausserrhoden (SVAR). Dass ausgerechnet ein ehemaliges Führungsmitglied der Hirslanden-Gruppe in diesem Amt ist, hat laut Steiner keine tiefere Bedeutung. 
«Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun», sagt Steiner in einem Interview mit der «Appenzeller Zeitung».
Er sei nicht in diesem Amt, weil er bei der Hirslanden-Gruppe war, sondern weil er die Spitalszene gut kenne, auch die im Appenzellerland. Steiner war von 1992 bis Frühling 2015 bei der Hirslanden-Gruppe tätig gewesen, zuletzt als Chief Operating Officer für alle 16 Kliniken.

Es geht um «Kooperation»

Steiner ist überzeugt, dass man am Standort Heiden ein gutes Modell für die Gesundheitsversorgung etablieren könne, mit einer 24-Stunden-Notfallstation, einer Inneren Medizin mit Subspezialitäten sowie einer Frauenklinik.
Dass die Chirurgie an die Hirslanden-Klinik am Rosenberg «ausgelagert» werde, will André Steiner so nicht stehen lassen. «Die Chirurgie wird nicht ausgelagert», sagte er. Und weiter: «Es geht um eine Zusammenarbeit mit der Klinik am Rosenberg». Das sei ein Unterschied, so der Interims-CEO.

«Ich bin kein Sanierer»

Die Idee sei, Praxistätigkeiten und Sprechstunden vor Ort im Spital Heiden anzubieten. Dass dann in der Klinik am Rosenberg operiert werde, ist seiner Ansicht nach sekundär, weil es meistens nicht um unmittelbare Eingriffe gehe.
Steiner sagte im Interview auch etwas über seine Zukunft beim Spitalverbund: Er wolle nur so lange bleiben, bis eine Nachfolge gewählt sei und diese Person die Arbeit aufgenommen habe.
«Ich bin kein Sanierer, ich bin ein Entwickler», sagte das ehemalige Konzernleitungsmitglied der Hirslanden-Gruppe. Trotzdem hat Steiner eine Vision für die SVAR: Sein Ziel sei es, dass jeder über die SVAR-Spitäler sagt: «Mein Spital ist persönlich, kompetent und erst noch in der Nähe.»
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Kantonsspital kauft Aktien einer Digital-Plattform

Was Medinside vor einer Woche angekündet hat, ist nun geschehen: Das erste öffentliche Spital steigt bei «Compassana» ein.

image

So will das Kantonsspital Graubünden Gewaltopfern helfen

Das Kantonsspital Graubünden in Chur betreibt neu die Sprechstunde «Forensic Nursing». Das Angebot ist das erste dieser Art in der Deutschschweiz.

image

Kantonsspital Winterthur lässt Gender-Leitfaden nun doch fallen

Das Kantonsspital Winterthur zieht die gendergerechte Sprachempfehlung zurück. Der Druck ist wohl zu gross geworden.

image

Christian Britschgi wechselt als Chefarzt nach Winterthur

Christian Britschgi leitet künftig die medizinische Onkologie und Hämatologie im Kantonsspital Winterthur.

image

Zwei der grössten Psychiatrie-Kliniken wollen fusionieren

In Bern bahnt sich eine Elefantenhochzeit an: Die zwei eh schon grössten Kliniken wollen sich zu einer vereinigen.

image

Mobbing-Streit in Solothurn droht zu eskalieren

Seit Monaten schwelt bei den Solothurner Spitälern ein Konflikt. Nun erhebt auch der Berufsverband schwere Vorwürfe und droht sogar mit Klage.

Vom gleichen Autor

image

Berner Arzt hat Aufklärungspflicht doch nicht verletzt

Im Fall einer Nasen-OP mit Komplikationen verneint das Bundesgericht eine Pflichtverletzung eines Berner HNO-Arztes. Die Vorinstanzen haben noch anders entschieden.

image

Warum hunderte Pflegekräfte derzeit «Rücktrittsschreiben» verfassen

Eigentlich möchten viele Pflegefachpersonen ihrem Beruf gar nicht den Rücken kehren. Doch das System zwingt sie dazu, wie eine aktuelle Kampagne in den USA exemplarisch zeigt.

image

Ärzte erhalten von Ärzten eine Sonderbehandlung

Ärzte als Patienten kriegen bestimmte Privilegien, die andere Patienten oder Patientinnen nicht erhalten würden. Dies sagt die grosse Mehrheit der in einer Studie befragten Ärzte.