Spital Uster: Eine Gemeinde tritt aus

Der Gemeinderat von Volketswil möchte nicht länger am Regionalspital beteiligt sein.

, 18. August 2017 um 09:00
image
  • spital
  • spital uster
  • zürich
Der Gemeinderat von Volketswil will, dass die Gemeinde aus dem Zweckverband des Spitals Uster ausscheidet. Sollte die Gemeindesverammlung dem Antrag im September zustimmen, würde die Kündigung per Ende 2017 erfolgen.
Im Hintergrund steht, dass die Umwandlung des Spitals in eine AG vorletztes Jahr in der Volksabstimmung scheiterte; der Gemeinderat hatte diesen Schritt aber unterstützt.
Danach befasste sich die Gemeinderegierung mit einer Analyse der Chancen und Gefahren.Ein springender Punkt dabei: Die Neuregelung der Zuständigkeiten im Kanton Zürich sieht vor, dass die stationär-akutsomatische Versorgung vollumfänglich beim Kanton liegt. Die Gemeinden verantworten andererseits Langzeit- und Alterspflege, ambulante Pflege sowie Rettungswesen und Krankentransporte.
Doe bürgerlich dominierte Regierung der 18'000-Seelen-Gemeinde argumentiert nun unter anderem mit den Risiken – 11 Gemeinden des Glatttals tragen das Spital gemeinsam und haften unbeschränkt. Auf der anderen Seite sei die Trennung völlig in der Logik der geplanten Aufgabenteilung zwischen Kanton und Gemeinden. 

Von Eigen- zu Fremdkapital

Volketswil besitzt knapp 13 Prozent am Kapital des Spitals Uster. Faktisch würde dieser Anteil dann in Fremdkapital umgewandelt, welches innert 15 Jahren zurückbezahlt werden müsste.
Allerdings erscheinen die angedeuteten Risiken bislang überschaubar: Das Spital Uster ist vergleichsweise rentabel. Die Erfolgsrechnung des letzten Jahres schloss mit einem Gewinn von 6,8 Millionen Franken ab – 3,8 Millionen mehr als im Vorjahr. Die Ebitda-Marge betrug respektable 8,7 Prozent. Dabei stieg das Eigenkapital des Spitals Uster auf über 53 Millionen Franken an; es macht rund 51 Prozent der Bilanzsumme aus. 
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

KSA: Weiterer Abgang in der Geschäftsleitung

Sergio Baumann ist nicht länger beim Kantonsspital Aarau tätig: Der Betriebsleiter, der zeitweise als interimistischer CEO fungierte, hat sein Büro bereits geräumt.

image

Jede Notfall-Konsultation kostet 460 Franken

Notfallstationen werden immer öfter besucht. Eine Obsan-Studie bietet neue Zahlen dazu. Zum Beispiel: 777'000 Personen begaben sich dreimal in einem Jahr auf den Spital-Notfall.

image

Zürcher Krankenhäuser und Versicherer haben sich geeinigt

Nun ist ein jahrelanger Streit beendet: Die Zürcher Spitäler vereinbaren mit Helsana, Sanitas und KPT einen Taxpunktwert von 93 Rappen - ein Kompromiss.

image

Balgrist-Team behandelt im Spital Männedorf

Das Spital Männedorf hat eine neue Klinik für Orthopädie und Traumatologie. Das Team kommt vom Balgrist.

image

Solothurner Spitäler: Bericht zu CEO-Lohn bleibt vorerst geheim

Noch ist unklar, ob Zusatzzahlungen an den Ex-Chef der Solothurner Spitäler rechtens waren. Der Bericht dazu ist da - aber nicht öffentlich.

image

Kispi wegen «Riesenfete» kritisiert – doch die Köche arbeiten gratis

Das überschuldete Kinderspital Zürich feiere seinen Neubau mit einem Michelin-Sternkoch, schreibt ein Online-Medium provokativ.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.