Apotheken: Saudis steigen bei Zur Rose ein

Der zur saudischen Herrscherfamilie gehörende Mischkonzern Al Faisaliah unterbreitet ein Angebot für bis zu 10 Prozent der Zur-Rose-Aktien.

, 21. Dezember 2016 um 07:57
image
  • apotheken
  • zur rose
  • wirtschaft
  • medikamente
Die Al Faisaliah Group aus Riad hat ein öffentliches Angebot zum Kauf von Aktien der Zur Rose Group lanciert. Der saudiarabische Mischkonzern informierte zugleich den Verwaltungsrat des Frauenfelder Apotheken-Konzerns, dass man eine Minderheitsbeteiligung anstrebe: Al Faisaliah will sich in der Grössenordnung von 2,4 bis 10 Prozent beteiligen.
Die Al Faisaliah Group war 1970 von Abdullah al Faisal gegründet worden, dem ältesten Sohn des damaligen Herrschers König Faisal. Heute beschäftigt die Gruppe gut 5000 Personen und erzielt einen Umsatz von gut einer Miliarde Franken.
Zum Vergleich: Die Zur Rose-Gruppe beschäftigt gut 800 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2015 einen Umsatz von 834 Millionen Franken.
Der Familienkonzern Al Faisaliah ist in diversen Feldern tätig – er betreibt Steakhäuser und Eisdielen, er ist im Logistikgeschäft tätig und wirkt als Distributor von Sony oder Danone in Saudi-Arabien, auch betreibt er eine Milchfarm. Zum Unternehmen gehören ferner diverse Engagements im Gesundheitsbereich, etwa ein Medizinaltechnik-Distributor, ein Beratungsunternehmen oder eine Technologie-Management-Firma für Gesundheitsversorger in den Golfstaaten.

Keine Empfehlung des Zur-Rose-Managements

Der Verwaltungsrat von Zur Rose gibt seinen Aktionären keine Handlungsempfehlung ab. Er weist aber darauf hin, dass mit dem Angebot aus Riad alle Aktionäre gleich behandelt würden: «Für ausstiegswillige Aktionäre schafft das Angebot die entsprechende Liquidität», so die Mitteilung. Und weiter: «Es sind dem Verwaltungsrat jedoch keine grösseren Aktionäre bekannt, die ihre Anteile verkaufen wollen.»
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Zürcher Apotheker kauft Restposten der bankrotten Bio-Kette Reformhaus Müller

Bruno Rüegg übernimmt einen Grossteil der Waren und des Mobiliars der Reformhaus Müller Vital Shop AG. Zudem will er zwei geschlossene Filialen wieder eröffnen.

image

Apotheken führen fälschungssichere E-Rezepte ein

Weil die elektronische Übermittlung von Rezepten immer beliebter wird, drängen Apotheken und Ärzte auf ein sicheres System.

image

mRNA-Impfstoff gegen Krebs wird bald an Patienten getestet

Die klinischen Studien, die Biontech noch dieses Jahr starten will, werden in Grossbritannien durchgeführt. Auf den Markt kommen soll das Vakzin vor 2030.

image

Novartis hat einen Präsidenten für seine Generika-Tochter Sandoz bestimmt

Gilbert Ghostine wird künftiger Sandoz-Präsident. Die Generika-Tochter von Novartis soll noch 2023 vom Konzern abgespalten und separat an die Börse gebracht werden.

image

Medikamente: Eine Ausnahme alle drei Minuten

Wird ein Medikament ausserhalb des vorgesehenen Verwendungszwecks verschrieben oder steht sein Preis noch nicht fest, ist eine Einzelfallerstattung möglich. Diese Ausnahme darf jedoch nicht zur Regel werden.

image

So reagiert Deutschland auf Engpässe bei Medikamenten

Mehr Vorräte, weniger Rabatte und ein «Engpass-Honorar» für die Apotheken: So will Deutschland aus der Arzneimittel-Krise kommen.

Vom gleichen Autor

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.

image

Wer will bei den Helios-Kliniken einsteigen?

Der deutsche Healthcare-Konzern Fresenius sucht offenbar Interessenten für den Privatspital-Riesen Helios.

image

Deutschland: Investment-Firmen schlucken hunderte Arztpraxen

Medizin wird zur Spielwiese für internationale Fonds-Gesellschaften. Ärzte fürchten, dass sie zu Zulieferern degradiert werden.