OECD: Wachstum der Gesundheitskosten gebremst

Die Schweiz bleibt hinter den USA das Land mit dem teuersten Gesundheitssystem.

, 9. Juli 2015 um 08:57
image
  • politik
  • versicherer
In den vergangenen Jahren wuchsen die Pro-Kopf-Ausgaben für die Gesundheit in der Schweiz deutlich schneller als in den meisten Industrieländern. Auch 2013 übertraf die reale Zunahme mit 1,9 Prozent den OECD-Schnitt um beinahe das Doppelte. Im Vorjahr hatte der Anstieg noch 3,5 Prozent betragen.
Für 2014 rechnet die OECD in ihrer neusten Gesundheitsstatistik mit einer weitere Verlangsamung der realen Wachstumsrate auf unter ein Prozent. Die öffentlichen Gesundheitsausgaben der Schweiz dürften gemäss den ersten Schätzungen noch geringer ansteigen, nämlich um 0,7 statt um 4 Prozent wie im Jahr 2013.

Kosten von 6'325 Dollar pro Kopf

Gemessen am Bruttoinlandprodukt (BIP) rangierten die Kosten hierzulande mit 11,1 Prozent auch 2013 klar über dem Mittel der OECD (8,9 Prozent). Die Niederlande, Schweden, Deutschland und Frankreich kommen auf ähnliche Werte. Nur die USA wenden noch mehr Geld für ihr Gesundheitssystem auf (16,7 Prozent).
Auch bei den Pro-Kopf-Ausgaben liegen die USA an der Spitze. An zweiter Stelle folgt die Schweiz mit kaufkraftbereinigt 6325 Dollar, verglichen mit einem OECD-Durchschnitt von 3453 Dollar.
Der öffentliche Anteil an den schweizerischen Gesundheitskosten ist mit 66 Prozent vergleichsweise gering (OECD: 73 Prozent). Dafür bezahlen die privaten Haushalte in der Schweiz mit 26 Prozent einen weitaus grösseren Anteil als in den meisten übrigen europäischen Ländern. Nur in Griechenland, Ungarn und Portugal werden sie noch stärker zur Kasse gebeten. 

  • OECD: Mitteilung und Studie «Slow growth in health spending»

Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Gemeinden stellen sich hinters Spital Zofingen

Sie sehen das Spital als unverzichtbar für die regionale Versorgung und bekräftigen ihre Unterstützung.

image

«Es fehlt der Wille, veraltete Leistungen konsequent zu streichen»

Ist der Leistungskatalog der Krankenkassen zu locker? Der Nationalrat findet nicht. Er lehnte eine Motion gegen unwirksame Behandlungen ab.

image

Efas verteuert Prämien – und das weckt Widerstand

Mit dem neuen Finanzierungsmodell dürften die Krankenkassenprämien in 16 Kantonen steigen.

image

Baselland: Volk stimmt klar für Ärztestopp

Fast zwei Drittel der Stimmberechtigten befürworten eine Obergrenze für gewisse (Spezial-)Arztdisziplinen.

image

Teure Vitamintests: Wissenschafter spricht von «Schmarren»

Vitamintests und -spritzen belasten die obligatorische Grundversicherung, obwohl ihre Wirksamkeit kaum belegt ist.

image

Weiterer Zusammenschluss bei den Krankenkassen

Auch alle RVK-Mitglieder verbinden sich mit dem neuen Verband der Krankenversicherer. Dessen Sitz kommt nach Bern.

Vom gleichen Autor

image

Pflege: Zu wenig Zeit für Patienten, zu viele Überstunden

Eine Umfrage des Pflegeberufsverbands SBK legt Schwachpunkte im Pflegealltag offen, die auch Risiken für die Patientensicherheit bergen.

image

Spital Frutigen: Personeller Aderlass in der Gynäkologie

Gleich zwei leitende Gynäkologen verlassen nach kurzer Zeit das Spital.

image

Spitalfinanzierung erhält gute Noten

Der Bundesrat zieht eine positive Bilanz der neuen Spitalfinanzierung. «Ein paar Schwachstellen» hat er dennoch ausgemacht.