Novartis holt die Innovations-Krone
Seit zwei Jahrzehnten kamen nicht mehr so viele bahnbrechende Medikamente heraus wie 2015. Die Schweizer Pharma-Konzerne trugen massgeblich dazu bei.
, 5. Januar 2016 um 16:43Das letzte Rekordjahr war 1996
U.S. Food and Drug Administration: «Novel New Drugs Summary 2015», Januar 2016.
- Fast die Hälfte der von der FDA gepriesenen Innovationen kommen bei seltenen Krankheiten zum Einsatz. Diese «orphan drugs» können also im Einzelfall extrem hilfreich sein – die grosse Menge der Bevölkerung treffen sie jedoch nicht.
- Hinzu kommen Mittel, die trotz behördlichem Lob auch angezweifelt werden oder die manche Ärzte eher als «Lifestyle»-Mittel einschätzen werden, etwa das «Frauen-Viagra» Flibanserin (dessen Wirkung bekanntlich durchaus umstritten ist) oder den Doppelkinn-Bekämpfer Kybella.
- Die FDA nennt aber eine Reihe von Mitteln, denen sie explizit einen grossen medizinischen Nutzen bei grosser Breitenwirkung zutraut. Beispielsweise das Antibiotikum Avycaz, das bei komplizierten Infektionen im Harntrakt hilft; ferner die Cholesterin-Senker Praluent und Repatha sowie eine ganze Reihe von Mitteln, die im Kampf gegen Knochenmark-Krebs neue Qualitäten an den Tag brachten.
Und nächstes Jahr dann Roche?
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