Nirgends gibt es so viel Asthma wie in den Gesundheitsberufen

Die Atemnot erscheint als Berufskrankheit: Laut einer US-Erhebung leidet beim medizinischen Personal mehr als jeder Zehnte darunter.

, 2. Dezember 2016 um 16:00
image
  • arbeitswelt
  • pflege
Die Grundlage ist eine Erhebung bei gut 100'000 Berufstätigen durch die amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention, also eine der grossen Gesundheitsbehörden der USA. Den Befragten wurden dabei zwei Fragen zur Asthma-Geschichte gestellt: «Have you ever been told by a doctor or other health professional that you have asthma?» sowie: «Do you still have asthma?»
Im Gesundheitswesen antwortete nun mehr als jeder zehnte zweimal mit Ja. Bei den einzelnen Berufsgruppen landeten die medizinischen Hilfsberufe auf dem ersten Platz – mit einer Quote von 12,4 Prozent. Die Medizinberufe selber erreichten 9,2 Prozent, womit sie ebenfalls in die Spitzengruppe kamen.


Auch bei der Unterscheidung nach Branche war der Fall klar: Der Gesundheits- und Sozialsektor («Health care and social assistance») war vor dem Bildungsbereich und den künstlerischen Berufen zuvorderst. Hier gaben 10,7 Prozent der Befragten an, schon Asthma diagnostiziert bekommen zu haben und immer noch darunter zu leiden. Zum Vergleich: In der Landwirtschaft waren es nur 4,2 Prozent, im Grosshandel 5,8 Prozent.

Ersetzt die gepuderten Handschuhe

Die hohe Anfälligkeit durfte sich wohl aus den spezifischen Hygiene-Anforderungen im Gesundheitsbereich ergeben – und dem damit verbundenen Power-Einsatz von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln, Sprays und Spezialkleidern aller Art wie Latexhandschuhe. 
«Wären die Angestellte weniger Latex-Allergenen ausgesetzt, indem gepuderte Latex-Handschuhe durch natürliche Gummihandschuhe ohne Pulver ersetzt würden, so liesse sich die Asthma-Probleme im Gesundheitsbereich beträchtlich senken», lautet beispielsweise eine der Schlussfolgerungen der Autorinnen.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Das Dahlia-Pflegeheim in Huttwil geht zu

Dahlia kürzt im Oberaargau ihr Pflegeangebot um 55 Plätze. Entlassungen sind aber nicht vorgesehen.

image

KSBL: Andres Heigl wird befördert

Er wird stellvertretender Chefarzt der Klinik Chirurgie & Viszeralchirurgie am Kantonsspital Baselland.

image

Vier Davoser Gesundheitsbetriebe gründen Ausbildungsverbund

Damit sollen gemeinsame Standards entwickelt und die Pflegeausbildung HF attraktiver gemacht werden. Leitbetrieb ist die Spital Davos AG.

image

Auszeichnung für das «Bülacher Modell»

«Fix», «Flex» oder «Super Flex»: Das Arbeitszeitmodell des Spitals Bülach setzt auf entlöhnte Flexibilität. Dafür gewann es einen Preis.

image

Spital STS: CEO Bruno Guggisberg tritt zurück

Grund seien «unterschiedliche Auffassungen über die Ausrichtung der Geschäftstätigkeit».

image

Bericht: Bundesrat will Arbeitsbedingungen in der Pflege detailliert regeln

Geprüft wird unter anderem eine Spannbreite der Arbeitszeit, eine Ankündigungsfrist für Dienstpläne oder mehr Geld für Kurzfrist-Einsätze.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.