Männedorf präsentiert «zufriedenstellende» Zahlen und zwei Rekorde

Das Spital Männedorf schreibt mit einem Gewinn von 1,2 Millionen Franken wieder schwarze Zahlen. Hinsichtlich Patientenanzahl und Geburten wurden sogar Rekordzahlen erreicht.

, 14. April 2022 um 12:22
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  • spital männedorf
  • jahresabschluss 2021
Das Spital Männedorf verzeichnet sowohl im ambulanten wie auch im stationären Bereich ein Wachstum gegenüber dem Vorjahr: Insgesamt wurden 63'461 Patientinnen und Patienten behandelt, so viele wie noch nie in der Geschichte des Spitals. 
55'299 wurden ambulant behandelt. Die Fallschwere (CMI) betrug 0,963 und lag damit 0,7 Prozent über dem Vorjahr. Durchschnittlich waren mit 8162 stationären Patienten 85,7 Prozent der Spitalbetten belegt. Mit 590 (2020: 559) Geburten, freut sich das Spital über einen weiteren Rekord. 

Ebitdar-Marge bei 7,7 Prozent

Diese Entwicklungen führten zu einem Umsatz von 145,6 Millionen Franken, was einem Umsatzplus von 7,1 Prozent entspricht. Die Ebitdar-Marge stieg gemäss Anfrage der Redaktion von 5,1 auf 7,7 Prozent. 
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Quelle: Jahresbericht Spital Männedorf.
Auf der Aufwandseite fiel vor allem der höhere Materialaufwand ins Gewicht, welcher zu einem grossen Teil auf die Pandemie zurückzuführen sei, schreibt das Spital. Zum einen seien bei vielen Produkten die Preise stark angestiegen, andererseits sei deutlich mehr Einwegmaterial eingesetzt worden. Doch auch die verschärften Hygienemassnahmen trugen zu einem höheren Aufwand bei.

Normaler Betrieb ab Juni

Wie bei allen anderen Spitäler startete das Jahr 2021 auch in Männedorf auf dem Höhepunkt der zweiten Corona-Welle. Erst im Juni konnte der Spitalbetrieb wieder «normal», sprich ohne reduzierte Kapazitäten, erfolgen. «Vor diesem Hintergrund ist das Ergebnis zufriedenstellend. Es zeigt auch, dass der Spagat zwischen der Bewältigung der Pandemie und dem Aufrechterhalten des Spitalbetriebs gelungen ist», schreibt das Spital.

Erfolgreiche Kooperationen

Mit dem Chefarztwechsel in der Klinik für Gynäkologie & Geburtshilfe kam es am 15. Dezember 2021 zur ersten robotergestützten Operation in Männedorf. Es war Ralf Joukhadar, der die Nachfolge Margaret Hüsler angetreten hatte. 
Im vergangenen Jahr sei auch die Kooperation mit dem Universitätsspital Zürich (USZ) weiter vertieft worden: Seit Anfang 2021 bietet Andrea Babians Brunner, Kaderärztin der Klinik für Endokrinologie am USZ, endokrinologische Sprechstunden am Spital Männedorf an. Die Nachfrage sei sehr gross, weshalb Ende Jahr bereits eine zweite Ärztin ihre Tätigkeit am Spital aufgenommen habe.
Ausgebaut wurde zudem der Bereich der Angiologie: Seit Sommer 2021 verfügt das Spital Männedorf mit Robert Clemens wieder über einen hauseigenen Angiologen, der eng mit Professor Thomas Pfammatter vom Universitätsspital Zürich zusammenarbeite.
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