Vor dem Birmingham Crown Court ist ein Chirurg angeklagt, weil er in mindestens zwei Fällen seine Initialen in eine Spender-Leber eingebrannt haben soll, bevor er sie einsetzte. Die Fälle geschahen im Jahr 2013 am Queen Elisabeth Hospital der Midland-Metropole, betroffen waren jeweils ein Mann und eine Frau.
Um das Organ mit seinem Kürzel «S.B.» zu markieren, verwendete der Arzt den Argon-Laser – also ein Gerät, das auch sonst im Rahmen solch einer Operation eingesetzt wird, etwa um gewisse Grenzen zu markieren.
Im Falle der einen Patientin kam es allerdings zu Komplikationen, was eine Folgeoperation nach sich zog. Dadurch wurde das verräterische «S.B.» entdeckt.
Die Anklage ist juristisches Neuland, denn worum geht es genau – und worum handelt es sich bei einer zu transplantierenden Leber? Die Staatsanwaltschaft kündigte an, vor dem Gericht auf Körperverletzung zu plädieren.
Das Spital trennte sich bereits 2014 vom Chirurgen, nachdem der Fall mit der einen Patientin bekannt worden war. Doch zugleich werde dort befürchtet, dass nun viele Menschen mit einem «S.B» auf der Leber herumlaufen, berichtete ein anonymer Mitarbeiter aus dem Spital dem «Telegraph», vielleicht sogar hunderte. Der Gastroenterologie-Chirurg war über zehn Jahre lang im NHS-Krankenhaus in Birmingham tätig gewesen.